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Agnes-Wyssach-Schule hat doppelten Grund zum Feiern

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Agnes-Wyssach-Schule hat doppelten Grund zum Feiern

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    Kempten (pa). - 'Gäbe es diese Einrichtung nicht, dann müsste man sie erfinden.' Was kürzlich über die Schwabenhilfe für Kinder gesagt wurde, das wurde jetzt auch in der Agnes-Wyssach-Schule wiederholt. Denn wie vor einigen Wochen der Trägerverein, so konnte gestern dessen privates Sonderpädagogisches Förderzentrum an der Kemptener Ostbahnhofstraße sein 25-jähriges Bestehen feiern. Grund zum Gratulieren gab es noch aus einem anderen Grund, denn Gerhard Muth leitet die Einrichtung von Anfang an, also ebenfalls seit einem Vierteljahrhundert. 'In keiner Lebensphase ist der Mensch so lernfähig wie in der frühen Kindheit,' betonte bei dem kleinen Festakt, den die Kinder mit Musik und Spielen auflockerten, Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert. Und Frühförderung ist denn auch das erklärte Ziel des privaten Teilzentrums (einen staatlichen Teil gibt es in der Agnes-Wyssach-Schule ebenfalls). So besuchen dort 50 Kinder die schulvorbereitende Einrichtung, jeweils rund 150 Kinder werden in Kindergärten und Grundschulen mobil betreut beziehungsweise gehen in die Förderschule.

    Angestrebt wird dabei, möglichst viele Mädchen und Buben zum Besuch der Regelschule zu befähigen. Diese 'Rückführungsquote', so Muth, liege heute bei gut 40 Prozent. Früher seien es mehr gewesen, aber die Aufgaben hätten sich auch stark gewandelt. Zunächst nämlich ging es nur um Kinder mit Sprachproblemen, in den letzten Jahren sind zunehmend auch Kinder mit sozialen und emotionalen Defiziten zu betreuen. Und immer öfter, bedauerte der Schulleiter, 'müssen wir eine Aufnahme ablehnen, weil wir den Förderbedarf mit unseren Möglichkeiten nicht erbringen können.' Auch ein Anlass dafür, dass Immenstadts Bürgermeister Gerd Bischoff, stellvertretender Vorsitzender der Schwabenhilfe, dazu aufforderte, die Diskussion über soziale Einrichtungen dieser Art 'nicht allein auf den finanziellen Aspekt zu verengen.' Claudia Thoma-Janocha von der Bezirksregierung unterstrich, dass ohne frühzeitige Förderung der betroffenen Kinder der Entwicklungsunterschied zu Gleichaltrigen immer größer werde und sie zu Außenseitern werden könnten. Bürgermeister Josef Mayr versicherte, die Stadt werde 'immer hinter dieser Einrichtung stehen', und dankte allen, die 'sich mit Herzblut dafür einsetzen.' Ungezwungener als die Gäste konnten die Kinder das Doppeljubiläum an der Agnes-Wyssach-Schule feiern. Für die Darbietungen gab es viel Applaus. Fotos: Matthias Becker

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