115 Feuerwehrleute im Einsatz bei Großübung in Oberreute Oberreute (kr). Der Stoff ist ätzend und explodiert leicht. Ein Unfall mit Methylpiperidin war Ausgangspunkt einer großen Gefahrgutübung an der Ortseinfahrt nach Oberreute. 115 Feuerwehrleute aus Oberreute, Lindenberg, Weiler und Lindau waren mit 17 Fahrzeugen im Einsatz.
Durch ein Leck im Container war der gefährliche Stoff ausgetreten, so das Szenario der Übung. Der Fahrer wollte mit dem am Lkw angebrachten Kran den Container anheben, um nach dem Leck zu sehen. Dabei verunglückte er und wurde bewusstlos. Als erstes wurde die Oberreuter Wehr mit Kommandat Karlheinz Schwärzler zum Unfallort gerufen. Die Ortswehr erkannte die Gefahr und forderte Hilfe umliegender Wehren an, die mit speziellen Geräten für Gefahrgutunfälle ausgerüstet sind. Unter Atemschutzmasken wurde zunächst der Fahrer aus dem Gefahrenbereich gebracht und die Unfallstelle weiträumig abgesperrt. Ausgerüstet mit Schutzanzügen und mit Spezialgerätschaften wurde das gefährliche Ladegut umgepumpt. Ständig überprüften die Einsatzkräfte die Luft mit Spürgeräten. Gleichzeitig brachten die Wehrler einen Wassernebel aus, um der Explosionsgefahr zu begegnen. Schon bei normalen Temperaturen besteht bei Methylpiperidin Entzündungsgefahr. Um eine Verunreinigung der Gewässer zu verhindern, wurden die Kanalisationsdeckel abgedichtet. Die Lindauer Wehrleute richteten mit ihrem Spezialmaterial einen sogenannten Dekonplatz ein. Dort werden Schutzanzüge nach dem Einsatz vor Ort gereinigt. Nach einstündigem Einsatz gaben die Einsatzleiter, Kreisbrandmeister Heribert Mayr und Kommandant Schwärzler Entwarnung. Bei der Manöverkritik im Oberreuter Feuerwehrhaus hob Kreisbrandrat Friedhold Schneider die Bedeutung der Übung hervor. Er erinnerte an den Gefahrgutunfall auf der Autobahn bei Lindau, wo die Einsatzkräfte im vergangenen Jahr bei glühender Hitze viele Stunden im Einsatz waren. Kreisbrandinspektor Wolfgang Endres, der mit Schneider als Beobachter vor Ort war und die Übung vorbereitet hatte, lobte die Einsatzkräfte: 'es sind keine größeren Fehler festgestellt worden. Es wurde sehr sauber und optimal gearbeitetÓ. An der Übung beteiligte sich neben den vier Feuerwehren auch der Katastrophenschutz des Landkreises Lindau.