Buchenberg (scs). - 'Dieser Stoff ist lebensnotwendig - und er gefährdet die Dummheit', ist Volksschulrektor Michael Reisacher sicher. Gemeint ist der 'Lesestoff', schließlich ging es bei der Feier in der Schulaula um das 30-jährige Bestehen der Gemeindebücherei Buchenberg. Und das wurde mit Lesungen, Musik und einer Bilderausstellung groß gefeiert. Der 'Stoff, der Spaß und schlau macht, informiert und bildet', so Reisacher, steht seit dem Büchereiumzug in den neuen Schulanbau nicht nur der Gemeinde, sondern auch der Schule zur Verfügung. Unter dem Motto 'Bücherberg in Buchenberg' lockt Büchereileiterin Christa Ott mittlerweile 432 regelmäßige Leser in die neuen Räume. Auf 45 Quadratmetern hatte 1974 in der früheren Gemeindekanzlei alles begonnen. Hedwig Herold und später ihr Mann Rudolf, hatten die Bücherei vom Start weg 'hervorragend geleitet', lobte Bürgermeister Toni Barth. Seitdem nahm der Bücherbestand jährlich zu.
1999 übernahm Christa Ott gemeinsam mit Lehrerin Monika Seyfert die Leitung. Seit dem Umzug in die Schule besitzt die Bibliothek eine EDV-Anlage und neues Mobiliar. 'Auch in schwieriger Finanzlage wird die Wichtigkeit der Bücherei vom Gemeinderat erkannt', so Barth. Michael Reisacher freute sich besonders über die Zusammenlegung von Gemeinde- und Schulbücherei: 'Nun sind beide eine Einheit.' Ganz unterschiedliche 'Stoffe' kredenzten dann vier Buchenberger bei der Bücherlesung, während dazwischen die Lehrerband 'Mythos Holzschwein' die fast 50 Besucher unterhielt. Lehrerin Ursula Wetterich rezitierte Axel Hackes 'kleinen Erziehungsberater'. Der Theaterspieler und pensionierte Rektor Winfried Trostel wählte 'Die Bürgerschaft' von Schiller aus - in Allgäuer Dialekt. Den ältesten Roman Europas (Homers 'Odyssee') servierte Lehrer Hermann Mohry. Und Monika Seyfert griff zu Humorvoll-Ironischem aus der Feder von Peter Ustinov. Zugunsten der Bücherei ließ der Buchenberger Künstler Kilian Roth zudem ein Bild versteigern.