Die Baufachwelt schaut nach Vorarlberg. Grund ist ein Holzbau. Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit ist in Dornbirn das erste Holz-Hybrid-Hochhaus der Welt eröffnet worden.
Der LifeCycle-Tower (LCT) One ist 27 Meter hoch und erfüllt den Passivhaus-Standard. Dem Bau lagen vor allem zwei Grundüberlegungen zu Grunde. 'Der eine war der ökologische Aspekt.
Wir wollten Holz, das eine lange Tradition in unserer Region hat, in den urbanen Raum bringen', erklärt Michael Zangerl von der Cree GmbH, die für das Projekt verantwortlich zeichnet.
Deswegen wurde ein Holzbausystem entwickelt, mit dem man Hochhäuser oder großvolumige Gebäude bauen kann. 'Holz auch deswegen, weil es nachwachsender Rohstoff und CO2-Speicher ist', so Zangerl.
Ziel war es, den Passivhaus-Standard zu erreichen. Das beginnt bei der Dreischeibenverglasung und geht hin bis zu einer Komfortlüftung. Doch musste man beim Prototypen auch Kompromisse eingehen. So durfte der Lift- und Treppenhausbereich nicht aus Holz gefertigt werden.
Brandschutzauflagen erforderten hier den Einsatz von Beton. Dasselbe trifft auch auf die Deckenelemente zu. Hier wurde ein Holz-Beton-Mischsystem verwendet.
Zwar entspricht die Holzdecke den brandschutztechnischen Auflagen doch musste aus Schallschutzgründen eine acht Zentimeter dünne Betonschicht aufgetragen werden. 'Aber auch hier arbeiten intensiv an neuen Lösungen', erklärt Zangerl.
Die Kosten für den LifeCycle- Tower waren relativ hoch. 'Das liegt einfach daran, dass es sich hier um einen Prototypen handelt und wir sehr vieles ausprobiert haben', so Zangerl.
Konkrete Zahlen wollte er nicht nennen. Die Kosten gehen in Richtung Passivhaustechnologie. 'Je nach Komfortgrad ist es etwas teurer, aber liegt ungefähr so, wie auch bei anderen hochqualitativen Gebäuden', erklärt Zangerl.
Das Interesse an dem Projekt ist groß. Allein in den letzten acht Monaten waren über 2500 Interessierte aus der Fach- und Baubranche zu Besuch in Dornbirn, um sich die Baufortschritte am Holz-Hochhaus anzusehen.
Zangerl sagt dazu: 'Anfragen kommen vor allem aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch sehr stark aus Kanada und den USA, wo Bauunternehmen mit uns Partnerschaften bilden wollen, um dort solche Gebäude realisieren zu können'.