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Absurde Gerüchte in Durach: Asylbewerber schlachten Hunde

Verleumdungen

Absurde Gerüchte in Durach: Asylbewerber schlachten Hunde

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    Absurde Gerüchte in Durach: Asylbewerber schlachten Hunde
    Absurde Gerüchte in Durach: Asylbewerber schlachten Hunde Foto: imago stock&people

    Es klingt nicht nur absurd, es ist auch absurd: Das, was man sich derzeit in Durach erzählt. Um Diebstahl von Hunden geht es und darum, dass die Diebe die Vierbeiner auf eine ganz spezielle Weise zu schätzen wissen - nämlich als Hauptgericht.

    Als Schuldige ausgemacht haben die Gerüchtestreuer die schwarzafrikanischen Flüchtlinge, die im ehemaligen Café Singer leben. Was dran ist an den Gerüchten? Absolut nichts, wie sowohl die Polizei, als auch Durachs Rathauschef Gerhard Hock bestätigen.

    Eine 'Frau Müller' ist laut Polizeisprecher Christian Eckel Urheberin der Gerüchte, die auch über den Nachrichtendienst WhatsApp gestreut werden. Demnach sollen jeweils vor dem Duracher Feneberg-Markt mehrere Hunde 'entführt' worden sein. Nachdem eine Halterin die Sache angezeigt haben soll, habe die Polizei den Kopf ihres Hundes und auch die Köpfe weiterer Vierbeiner in der Flüchtlingsunterkunft gefunden.

    Das Gerücht von Knochenfunden im Garten der Unterkunft kennt Bürgermeister Hock. Und auch, dass sich mehrere Hundebesitzer hilfesuchend an die Gemeinde gewendet haben sollen, von dort aber mangels Interesses weggeschickt worden sein sollen.

    Die Wahrheit ist: Weder gab es bei der Polizei Anzeigen wegen Hundediebstählen, noch fand laut Eckel irgendwer Köpfe, Knochen oder sonstige Überreste von Hunden. Und Gerhard Hock sagt: 'Alles völliger Quatsch.' Weder kam jemand wegen eines gestohlenen Hundes auf die Gemeinde zu, noch sei irgendjemand abgewiesen worden.

    Traurige Realität laut Eckel ist, dass die Polizei täglich mit Gerüchten konfrontiert wird - ob über Katzenfänger, die angeblich unterwegs sind, oder über den ominösen Unbekannten, der Kinder anspricht. Und in letzter Zeit, sagt Eckel, werden vermehrt Flüchtlinge Opfer solcher Gerüchte. Man muss nur einen kurzen Blick ins Internet werfen. So wurde sowohl in Heidelberg als auch in Mühldorf am Inn kolportiert, Asylbewerber hätten Pferde geschlachtet und gegessen. Der Wahrheitsgehalt: genauso gering wie in Durach.

    'Völlig haltlos, ohne Grundlage'

    Gerhard Hock will den 'völlig haltlosen und ohne jegliche Grundlage oder gar Nachweis in die Welt gesetzten' Anschuldigungen aber auf jeden Fall auf den Grund gehen. Er spricht von einer 'Lügen- und Hetzkampagne gegen unsere Asylbewerber, die wir nicht einfach so hinnehmen werden'. Immerhin gehe es um Verleumdung.

    Und: Gemeinsam mit dem Helferkreis bemühe sich die Gemeinde Durach ständig um ein respektvolles Zusammenleben. Gerüchte dieser Art in die Welt zu setzen, sei für die Lebensqualität aller Bürger in Durach keineswegs hilfreich - ganz im Gegenteil. Denn so entstehe eine unbegründet schlechte Stimmung, Menschen fühlten sich verunsichert und verängstigt, was ein unbeschwertes Leben schwer möglich mache.

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