Füssen/Ostallgäu (eb). - Alle Hände voll zu tun hatten die Mitglieder der Bergwacht am Sonntag: Binnen weniger Minuten kam es zu drei Einsätzen. Eine Frau war beim Klettern am Geiselstein abgestürzt, ein Bergsteiger erlitt am Säuling einen Herzinfarkt, und eine Gleitschirmpilotin landete am Buchenberg in den Bäumen. Das gute Bergwetter am Wochenende nutzten viele Wanderer und Bergsteiger aus - allerdings nicht immer unfallfrei. So waren die Bergretter aus Füssen wieder gefragte Helfer in den Ammergauer Bergen. Gegen Sonntagmittag wurde die Bergwacht Füssen wegen eines Absturzes am Geiselstein im Halblechtal informiert. Problematisch war die Alarmierung: Denn die Verbindung zum Anrufer brach plötzlich ab und es gab keine Rückrufmöglichkeit, so dass die Situation nur direkt vor Ort abgeklärt werden konnte. Der Einsatzleiter der Füssener Bergwacht gab den Einsatz an die zuständige Bergwachtbereitschaft Peiting weiter, die dann mit dem Rettungshubschrauber Christoph Murnau einen Bergretter an die Unfallstelle flog, um die abgestürzte Kletterin zu retten. Die Frau befand sich im Vorstieg auf der Südseite des Geiselsteins, als ein Griff ausbrach und sie zehn Meter tief stürzte. Dabei blieb sie verletzt und handlungsunfähig im Seil hängen und musste von der Bergwacht ausgeflogen werden.
Bewusstlos am Gipfel Fünfzehn Minuten später wurde die Bergwacht Füssen zu einem Herzinfarkt am Säuling gerufen. Hier klagte ein Bergsteiger über massive Herz-Kreislaufbeschwerden. Ein Notarzt wurde mittels Hubschrauber an der Unfallstelle am Säulinggipfel abgesetzt und versorgte den inzwischen bewusstlosen Bergsteiger. Anschließend wurde der Patient ins Krankenhaus nach Kempten geflogen. Während des Bergrettungseinsatzes am Säuling geriet eine 38-jährige Gleitschirmpilotin in Not und flog am Buchenberg bei Buching unmittelbar im Gipfelbereich in drei Bäume. Die unverletzte Pilotin aus München wurde von einem zweiten Bergrettungsteam aus Füssen geborgen. Anschließend wurde noch ihr Fluggerät geborgen.