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Absprachen der Hersteller eines Feuerwehrautos sorgen im Füssener Land für Empörung

Feuerwehrfahrzeuge

Absprachen der Hersteller eines Feuerwehrautos sorgen im Füssener Land für Empörung

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    Absprachen der Hersteller eines  Feuerwehrautos sorgen im Füssener Land für Empörung
    Absprachen der Hersteller eines Feuerwehrautos sorgen im Füssener Land für Empörung Foto: beckmann

    Noch steht nicht fest, ob das sogenannte "Feuerwehrauto-Kartell" auch Kommunen im Füssener Land geschädigt hat. Eines aber ist Fakt: Die Absprachen mehrerer Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen sorgen im südlichen Landkreis für helle Empörung. "Das ist eine Riesen-Sauerei", wettert etwa Lechbrucks Bürgermeister Helmut Angl.

    Die Gemeinde zählt zu den heimischen Kommunen, die 2009 ein neues Löschfahrzeug (TLF 20/16) geordert hatten. Gesamtkosten: gut 370000 Euro. "Das Fahrzeug selbst kostete nur 65000 Euro, Aufbau und Ausrüstung dagegen über 300000 Euro." Verantwortlich für den Hauptpart habe die Firma Ziegler gezeichnet, eines der beschuldigten Unternehmen. Was die erstmals in Bayern praktizierte gemeinsame Bestellung von fünf Ortswehren am Fahrzeug gespart habe, sei bei der Ausstattung offensichtlich wieder flöten gegangen. Da habe es auch nichts geholfen, fünf Angebote einzuholen.

    "Die Kommunen sind in vielen Bereichen die Melkkühe", ärgert sich der Rathauschef. Es fehle nicht nur in puncto Feuerwehr-Ausstattung ein echter Wettbewerb. Angl fordert nun ein konsequentes Vorgehen der Strafverfolger sowie die Rückzahlung der zu Unrecht kassierten Gelder.

    Dazu müsste der Schaden in jedem Einzelfall beziffert werden - "und das ist alles andere als einfach", gibt Paul Iacob zu bedenken. Der Füssener Bürgermeister kündigt eine Prüfung an, inwieweit die Machenschaften die Stadt tangieren - immerhin wurde das 2009 angeschaffte Fahrzeug für die Wehr in Weißensee ebenfalls von der Firma Ziegler bestückt. Für Hopfen habe man dagegen zu Sonderkonditionen ein Vorführfahrzeug erhalten und brauche keine überhöhten Kosten fürchten. Sein Fazit: "Jetzt muss erst einmal die Staatsanwaltschaft die Hintergründe aufklären.

    " Vorschnelle Schlüsse lehnt auch der Seeger Rathauschef und Gemeindetags-Kreischef Manfred Rinderle ab. Eines aber sagt er deutlich: "Das Ganze ist ein Saustall, gerade in so einem Sektor." Die Gemeinde habe beim jüngsten Fahrzeugkauf einem Hersteller aus Vorarlberg vertraut, der am meisten auf die Seeger Bedürfnisse eingegangen sei.

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