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Abschussquote liegt über dem Soll

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Abschussquote liegt über dem Soll

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    Kreisjagdverband: 1130 Stück Rotwild erlegt - Probleme durch Verbiss und drohende Fuchsräude Von Andreas Kreyer Heimenkirc. 'In den letzten 20 Jahren ist es uns gelungen ein gutes Waldbild zu schaffen. Der Landkreis Lindau ist einer der besten, was das Waldbild betrifft'. Das betonte der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Helmut Nipp (Lindenberg) bei der Generalversammlung und Hegeschau in Heimenkirch. Regierungsrat Tobias Walch von der Unteren Jagdbehörde des Landratsamtes bestätigte diese Einschätzung. 'Der Sollabschuss für das Jagdjahr 2005 wurde mit 107 Prozent übererfüllt', sagte Walch. Dennoch bedürfe es konsequenter gemeinsamer Anstrengungen, damit das gute Waldbild erhalten bleibt. Der Rehwildbestand habe zugenommen. Das zeigten deutlich Verbissprobleme nach dem harten und lange andauernden Winter. Im zurückliegenden Jagdjahr wurden insgesamt 1130 Stück Rehwild, davon 115 Fallwild (durch Verkehrsunfälle oder von Hunden gerissen) im Landkreis erlegt. Die beste Abschussquote erreichte mit 108 Prozent die Hegemeinschaft II (Leiblachtal) gefolgt von der Hegegemeinschaft IV (Argental) und Hegemeinschaft I (Bodensee) mit jeweils 107 Prozent und der Hegegemeinschaft III (Rothachtal) mit 106 Prozent. Auch zwei Hirsche, 1294 Füchse, 64 Feldhasen, 315 Rabenkrähen und zwei Wildschweine wurden verzeichnet.'Sie müssen sich auf die Schwarzwild-Problematik vorbereiten, auch wenn der Landkreis glücklicherweise von den mit Wildschweinen zusammenhängenden Problemen im großen Stil verschont geblieben ist. Denn diese Tierart drängt langsam auch in unseren Landkreis', betonte Walch. Es sei deshalb wichtig, dass Sichtungen von Schwarzwild oder Schäden unverzüglich den örtlichen Jägern mit geteilt werden. Nur so könne man schnell und effizient reagieren.

    Ebenso wichtig sei die nachhaltige Bejagung des Fuchses, und zwar 'nicht nur wegen des Fuchsbandwurmes, sondern auch wegen der Gefahr der Fuchsräude' (Walch). Auch das Thema Rabenkrähen wurde angesprochen. Hier seien erhebliche Schäden aufgetreten, sei es im Erwerbsobstbau am Bodensee oder bei Silage-Lagerungen, bei denen die Abdeckfolien angepickt und damit zerstört wurden. Stellvertretender Landrat Theo Bihler sagte, dass die systematisch gute Zusammenarbeit zu dem guten Waldbild geführt habe. 'Die Jägerschaft ist zudem ein wichtiger Helfer bei der Bekämpfung der Vogelgrippe', sagte Bihler. 2. Kreisbauernobmann Otto Rogg (Heimenkirch) ergänzte: 'Waldbesitzer, Jagdgenossen und Jäger haben längst erkannt, dass eine erfolgreiche Waldbewirtschaftung untrennbar mit einer sachgerechten Jagdausübung verbunden ist'. Für viele bäuerliche Familien steuerten die Erträge aus der Waldpflege wesentlich zur Existenzsicherung bei. Jagdberater Dr. Michael Hornstein (Nonnenhorn) informierte: 'Trotz der Erfüllung des Abschusssolles hat sich die Verbisssituation im letzten Jahr gegenüber der letzten drei Jahre deutlich verschlechtert'. Peter Titzler, Forstoberrat vom Amt für Landwirtschaft und Forsten, meinte, der stärkere Verbiss komme vermutlich durch die drei vergangenen schneereichen und kalten Winter. Die Jäger könnten den Abschuss ohne weiteres um 20 Prozent überziehen. Vorsitzender Helmut Nipp gab zu bedenken, dass der Verbiss über der Äsungshöhe von Eichhörnchen stamme. Zugleich gab Nipp die Aktionen des Kreisverbandes bekannt. Höhepunkte waren das Mitwirken bei der Grünen Woche in Lindau sowie die Hubertusmessen in Lindau und Lindenberg mit dem Jagdbläserchor. Schatzmeister Karl Kessler (Heimenkirch) verzeichnete zum ersten Mal in seiner 30-jährigen Tätigkeit als Kassenverwalter ein Defizit. Seinem Vorschlag, den Beitrag von 15 Euro zu erhöhen, stimmte die Versammlung einstimmig zu. Der Verband hat derzeit 223 Mitglieder.

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