"Es hört leider noch nicht auf", sagte Bernhard Kerler in der jüngsten Sitzung des Abwasserverbands Memmingen-Land mit Blick auf die anstehenden Investitionen. Kerler, Rathauschef von Bad Grönenbach und seit rund zwei Jahren Vorsitzender des Verbands, fügte hinzu, dass "wir unseren Pflichten und Aufgaben aber nachkommen müssen". Eine dieser Aufgaben ist die finanzielle Beteiligung an den Sanierungsarbeiten am Gruppenklärwerk in Heimertingen. 150000 Euro Restzahlung sind dafür im Jahr 2011 eingeplant.
Etwa weitere 150000 Euro sollen als erster Teilbetrag in neue Mess-Einrichtungen fließen. Der Einbau der Stationen soll laut Raimund Rau, Leiter des Amts für Technischen Umweltschutz der Stadt Memmingen, zu einer technischen Vereinheitlichung im gesamten Verbandsgebiet führen und die Abrechnung zwischen Stadt und Land vereinfachen. Rund 1,4 Millionen Euro werden die Arbeiten am Ende kosten, schätzt Rau.
Steigende Stromkosten
Die Betriebskosten für das Gruppenklärwerk sind für das laufende Jahr mit 800000 Euro angesetzt - das sind 80000 Euro mehr als im Vorjahr. Amtsleiter Rau erläuterte den Grund: Der Aufwand für die Abwasserreinigung sei höher geworden. Insgesamt habe man mehr Strom verbraucht als im Vorjahr, zudem seien die Energiekosten gestiegen - was auch heuer wieder der Fall sein werde.
Die Sanierung der eigenen Anlagen wird fortgesetzt. Rund 190000 Euro will der Verband heuer investieren. Als Gewässerschutzbeauftragter des Verbands erläuterte Johannes Abeltshauser vom Ingenieurbüro IWA aus Kempten laufende und geplante Maßnahmen.
Das teuerste Vorhaben wird derzeit für 530000 Euro in Bad Grönenbach realisiert: Ein Stauraumkanal, der im Norden der Marktgemeinde saniert beziehungsweise umgebaut wird. Bei einem Stauraumkanal handelt es sich um die Sonderform eines Regenüberlaufbeckens - um eine Kanalstrecke, die zur Zwischenspeicherung von Abwasser verwendet wird. Zusätzlich ist in Bad Grönenbach ein Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von 6000 Kubikmetern fast fertig gebaut. Mit dieser Maßnahme sollen bei einem Starkregen "Wassermassen" zurückgehalten werden, so Abeltshauser.
Laut Werner Endres, Kämmerer und Geschäftsstellenleiter von Bad Grönenbach, sind beide Maßnahmen so gut wie abgeschlossen.
"Die Dinge sind im wahrsten Sinne des Wortes im Fluss", sagte Vorsitzender Kerler mit Blick auf die bereits "bewältigten Maßnahmen". Diese wurden im Jahr 2008 beschlossen und werden seither Stück für Stück umgesetzt und finanziert. 1,2 Millionen Euro hat der Verband seither ausgegeben. Kerler hofft, dass die Behörden sehen, "dass wir uns bemühen". Einstimmig hat der Verband den Haushalt 2011 verabschiedet.