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Abitur 2010: 111 "Adlige" verlassen den Schulhof

Marktoberdorf

Abitur 2010: 111 "Adlige" verlassen den Schulhof

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    Mit "Vollbracht ist das große Werk" aus Joseph Haydns Schöpfung begrüßten Sinfonieorchester und Chöre des Gymnasiums Marktoberdorf ihre 111 Abiturienten thematisch passend im Modeon. Die Latte für die Feier hatten die Absolventen mit ihrem Motto "Westminster Abi: Der Adel verlässt den Hof" selbst hoch gelegt, wie Schulleiter Willi Mooser in seiner launigen Abirede anmerkte.

    "Daran müsst Ihr Euch messen lassen, denn Adel verpflichtet", so Mooser. Bei den Abiturienten, die mit der Hochschulreife vom Schulhof entlassen wurden, erzielte ein Schüler 1,1. Zwei Mädchen brachten es gar auf 1,0. Alle drei erhielten von Rotary-Präsident Norbert Kees 100 Euro. 36 Abiturienten erreichten eine Eins vor dem Komma.

    Schulerfolg sei aber mehr als gute Noten. Ansonsten adle er nicht, betonte der Schulleiter: "Die Achtung vor dem eigenen Selbst und dem Anderen" sowie Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit, Reinlichkeit gehörten zur Persönlichkeitsbildung. "Solche bürgerlichen Tugenden wurden von den Hochwohlgeborenen nicht immer erreicht", so Moosers humorvoller Tadel. Zugleich lobte er deren Engagement für Sport und Musik, die Schülerzeitung oder den Schüleraustausch.

    Immer an einem Strang gezogen

    Dass sie sich in der Schule verwirklichen konnten und "einige sogar erwachsen wurde", betonten Theresa Held und Hannes Wachter, die stellvertretend für die Abiturienten sprachen. "Da wir bayerisches Abitur haben, können wir sogar ein bisschen mehr als lesen, schreiben und rechnen", sagte Held unter dem Gelächter des Publikums. Wachter betonte, wie sehr ihr Jahrgang an einem Strang gezogen habe: ob bei einer Typisierungsaktion oder bei der Fetenvorbereitung. Geradezu staatstragend sprachen die "adligen" Absolventen der Schulleitung, Kollegstufenbetreuer Franz Pfaffenzeller und anderen Lehrern ihren Dank aus. Zudem bedankten sie sich bei ihren Eltern, die ihnen gerade bei den anstrengenden Prüfungen den Rücken frei gehalten hätten.

    In dieselbe Kerbe schlugen die Elternvertreter Martin Lutz und Geoffrey Cheeseman. Mit Donnerstimme forderte letzterer einen "donnernden Applaus" für die Eltern ein, die bei den Prüfungen "mitbangten und schlaflose Nächte hatten". Auch Cheeseman betonte, dass nicht nur Noten die (in Marktoberdorf gute) Schulgemeinschaft ausmachten. Mit dem Gefangenenchor aus Verdis "Nabucco" und "the lord bless you and keep you" wurden die Abiturienten musikalisch in die Freiheit entlassen. (hkw)

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