Memmingen (ver). - 'Sparen', 'Schnäppchenjagd' und 'Sonderpreise' sind derzeit Schlagworte in der Werbung, mit denen Händler die breite Masse ansprechen wollen. Indes sparen viele Menschen bei Anschaffungen schon auf andere Weise: Kaum ein Wochenende vergeht, ohne dass ein Second-Hand-Basar oder Flohmarkt stattfindet. Der Kauf aus zweiter Hand erfreut sich auch in Memmingen und Umgebung wachsender Beliebtheit. Organisatoren sind meist Vereine, Kindergärten, Schulen oder Kirchen. Norbert Schwarzer vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) erzählt: 'In den letzten Jahren hat es bei den Besucherzahlen auf unseren Basaren einen leichten Aufwärtstrend gegeben.' Seit über 20 Jahren veranstaltet der CVJM seinen Flohmarkt und lockt unterschiedlichste Besucher an. Liebhaber suchen laut Schwarzer auf dem Flohmarkt ganz speziell nach antiquarischen Büchern oder alten Schallplatten. Bekleidung und gewöhnliche Gebrauchsgegenstände würden in erster Linie eher Menschen kaufen, die wenig Geld zur Verfügung hätten. 'Wir haben immer eine äußerst unterschiedliche Klientel', erzählt auch Marc Heynowski vom Roten Kreuz in Ottobeuren. Bei der Flohmarkt-Planung des Roten Kreuzes Ottobeuren ist er stets dabei. 'Viele besuchen aus einer Art Abenteuerlust den Markt. Andere möchten hier billig Dinge bekommen, die sie sich sonst nicht leisten könnten', sagt der Bereitschaftsleiter. Insgesamt verzeichnet Heynowski bei den Flohmärkten 'eine steigende Resonanz'. Im Flohmarktladen des Katholischen Vereins für Soziale Dienste Memmingen und Unterallgäu (SKM) suchen in erster Linie Bedürftige nach billiger und gut erhaltener Kleidung. 'Der Bedarf nach solchen Dingen steigt, weil die Leute einfach weniger Geld in den Taschen haben', erzählt Markus Oexle.
Hilfe für Bedürftige Nächstes Jahr, wenn Hartz IV greift, werden die Betroffenen nach Meinung des Geschäftsführers noch mehr auf solche Angebote angewiesen sein. Alle Artikel, die der Laden verkauft, sind Spenden an die SKM und stammen beispielsweise aus Haushaltsauflösungen. So bietet der Laden in der Ulmer Straße neben Kleidung unter anderem auch Haushaltswaren und Bücher zu sozial ausgerichteten Preisen. 'Die Einnahmen kommen anschließend wieder der SKM und somit Bedürftigen zugute', betont der Sozialarbeiter und unterstreicht, dass ehrenamtliche Helfer den Flohmarktladen führen. 'Ich habe das Gefühl, dass jetzt, wo das Geld knapp wird, die Leute vermehrt zu uns kommen', sagt Traudl Zwirner von 'Die Sache'. Der Laden des gleichnamigen Vereins verkauft gespendete Gegenstände jeglicher Art und leitet die Einnahmen wohltätigen Zwecken zu. Neben der Stammkundschaft kämen auch laufend neue Leute in den Laden, so Zwirner. 'Das sind teils Kunden mit wenig Geld, aber es kommen auch Sammler zu uns', fügt Zwirner hinzu, die wie ihre Kolleginnen ehrenamtlich in dem Laden arbeitet.