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900 Gäste im Enzian-Fieber

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900 Gäste im Enzian-Fieber

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    Oberstaufens Wirtefamilie Alt feiert rauschend 25-jähriges Bestehen der legendären Hütte Von Jürgen Stöcker Oberstaufen Der Bürgermeister des Schorthkurorts, Walter Grath, feierte ihn überschwänglich als einen der besten Tourismus-Botschafter unserer Region und das unterstrichen die aus allen Teilen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs angereisten 900 geladenen Gäste mit tosendem Beifall. Der Applaus galt dem Ausnahme-Gastronomen Rainer Alt, der seine gelegentlich lärm geplagten Nachbarn, seine (zahlungskräftigen und nach Stimmung lechzenden) Stammgäste sowie viele Kollegen in das mit hunderten Herzchen rot-weiß dekorierte (Viehscheid-)Zelt in Oberstaufen-Weissach eingeladen hatte. Es gab gleich einen doppelten Grund für dieses rauschende Fest, das seinesgleichen im Oberallgäu suchen dürfte: Die schon legendäre Königlich Bayerische Enzianhütte, in der fast soviel Schampus in den Gläsern perlen soll wie in Edel-Treffs auf Sylt, ist seit ihrer Gründung vor nunmehr 25 Jahren fest in den Händen der Wirtsleute Marianne und Rainer Alt. Und fast am Tag dieses Betriebsjubiläums konnte der Chef seinen 50. Geburtstag begehen. Wein, Bier (aber auch Mineralwasser!) flossen bei und erst recht nach einem köstlichen Drei-Gang-Menü in mindestens eben solcher Menge wie draußen unablässig Regen niederprasselte.

    Und der Stimmungspegel stieg schneller als der hochwasserverdächtige Illerstand. Zum einen, weils launige Reden statt einer langatmigen Laudatio gab, und zum anderen, weil das Unterhaltungsprogramm einem Brillant-Feuerwerk glich: zauberhaft der Klang von 25 Alphornbläsern, zündend die Rhythmen einer Guggemusik-Kapelle aus Liechtenstein, grandios-famos die Non-Stop-Hits der Dampfbläser, genial die französisch-österreichische Jaques Choukroun Show mit Sketchen und Comedy, feinstem Live-Gesang und fetzigen Tänzen. Ausgelassene Tänze Ob bayerischer Folk-Rock, deutsche Gassenhauer oder internationaler Pop: Jung und Alt hielts nicht lange sitzend aus; schon bald tanzte das überwiegend in fescher Landhaus-Mode gewandete Publikum auf den gepolsterten Holzbänken. Stehend applaudierte die im Enzianhütten-Fieber versammelte Gemeinde zwischendurch einem Geburtstagsständchen der Bergwacht, der sich Gastronom Rainer Alt besonders verbunden fühlt. Was sich für die ehrenamtlichen Retter kräftig auszahlte: Kamen doch bei diesem Jubiläumsfest stattliche 15000 Mark Spenden für die Arbeit der Bergretter zusammen!Nicht ganz (aber doch beinahe) bis zum Frühschoppen am Sonntag morgen ließens die Brüder und Schwestern der großen Staufener Enzian-Familie krachen. Da gesellten sich dann unzählige Einheimische und Urlauber zu ihnen, die das Fest der Feste zuvor nicht miterleben konnten. Prominenz, die bei Marianne und Rainer Alt sonst ein- und ausgeht, ließ sich diesmal zwar keine blicken, aber es vermisste sie auch niemand. Starmoderator Poldi Schneider, Oberstaufener Urgestein und hauptberuflich Verkaufsleiter der Meckatzer-Brauerei, nannte den einzig wahren Grund dafür: Helmut Kohl konnte sich an die Einladung nicht mehr erinnern, Rudolf Scharping steckt im Hormonstau zwischen Mazedonien und Mallorca und Gerhard Schröder wäre gern gekommen, wurde aber auf ausdrücklichen Wunsch des Wirts der ,Enzianhütte nicht eingeladen.

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