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9. Chorwettbewerb: kleiner, aber feiner

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9. Chorwettbewerb: kleiner, aber feiner

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    Marktoberdorf (sg). - Er wird zwar kürzer denn je. Und mit 13 Chören aus neun Nationen hatte sich das Auswahlkomittee aus Kostengründen einzuschränken. Aber der Leiter des 9. Internationalen Kammerchorwettbewerbs in Marktoberdorf, Dolf Rabus, versicherte bei einer Pressekonferenz, dass die Dichte der Qualität dieser Laienchöre enorm sei: 'Jeder von ihnen könnte den ersten Platz machen.' Vom 12. bis 17. Mai werden sich die Sängerinnen und Sänger aus vier Kontinenten in Marktoberdorf versammeln und in ihrer Kunst messen. Einen Tag weniger als in der Vergangenheit. Und dennoch kann sich das Publikum in der Region auf einen spannenden Wettbewerb von Männerchören und gemischten Chören sowie 16 Konzerte freuen. 'Wir sind wieder in alle Richtungen unterwegs', erläuterte Geschäftsführerin Brigitte Riskowski das Programm. Von Marktoberdorf aus geht es zu Konzerten in zwölf weitere Orte, bis nach Sonthofen und Mindelheim, Breitenwang bei Reutte, Altenstadt oder auch Kempten. In Marktoberdorf selbst sind neben dem Wettbewerb, dem Eröffnungs- und Abschlusskonzert drei weitere Veranstaltungen zu erleben. Dazu gehört auch wieder der Singschoppen am Pfingstsonntag im Zelt am Modeon bei freiem Eintritt. Aus Asien und Amerika, Europa und Australien reisen die Sänger an. Aus Afrika, so erläuterte Rabus, habe heuer keiner der Bewerber den Qualitätsanforderungen für diesen Wettbewerb entsprochen, der zu den international renommiertesten zählt. Das Thema in diesem Jahr sei mit 'Musik der Weltregionen' weit gefasst. Von einer Beschränkung etwa auf Musik der Romantik oder des Barock habe man Abstand genonnen und erhoffe sich so, neue Horizonte zu erschließen. Viel Raum sei dem Aspekt der Begegnung gegeben worden. Bewährt hätten sich hier die Chorstudios und das Chorleiterseminar im Anschluss an den Wettbewerb, für den der bayerische Kunstminister Dr. Thomas Goppel die Schirmherrschaft übernommen hat. Mit einem Gesamtbudget von 310 000 Euro heiße es für die Wettbewerbsleitung, so Rabus weiter, mit wenig Geld viel zu machen. Fast ein Drittel davon müsse über Einnahmen wie zum Beispiel Eintrittsgelder finanziert werden. Der Rest werde bezuschusst vom Bund, vom Land Bayern, vom Goetheinstitut, von Landkreis und Stadt Marktoberdorf und ein weiterer wichtiger Posten sind Spenden.

    Paten bringen Geld in Kasse Dazu zählt auch die Unterstützung der vielen Marktoberdorfer, die immer wieder Sänger für die Zeit des Wettbewerbs bei sich aufnehmen. Einen Schritt weiter geht die Patenschaft, die heuer erstmals angeboten wurde. Privatpersonen oder Firmen können sie für 1000 bzw. 2000 Euro für einen bestimmten Chor übernehmen. Zwölf Paten gibt es inzwischen - wobei ein Chor durchaus mehrere Paten haben kann. Dieses System, so Rabus, soll nicht nur Geld in die Kasse bringen, sondern auch Kontakte vertiefen. Aus jedem Sänger könne schließlich ein Botschafter des Allgäus werden. Damit sprach der Festivalleiter neben dem kulturellen auch den wirtschaftlichen Aspekt an, den dieser Wettbewerb für das Allgäu habe. Mit dem Wettbewerb - und auch dem Festival Musica Sacra - habe Marktoberdorf ein Markenzeichen, das international wirke, meinte Bürgermeister Werner Himmer. Landrat Johann Fleschhut pflichtete bei und sprach von einem 'klaren Bekenntnis zu diesen Festivals', die auch oder gerade in schwierigen Zeiten zu unterstützen seien. Es gelte, die Tradition dieser internationalen Begegnung im Landkreis noch stärker zu verwurzeln. i Ab heute, Montag, sind für die meisten Konzerte und den Wettbewerb Eintrittskarten erhältlich bei der Buchhandlung Pötzl in Marktoberdorf, Telefon 08342/40354. Unter dem Titel 'Chorizonte' unterstützt unsere Zeitung drei Galakonzerte. Dafür gibt es Karten nur in den Geschäftsstellen der Allgäuer Zeitung oder unter der Ticket-hotline 0180-5132132.

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