Kressbronn | mjb | Die Bauarbeiten an dem neuen Fährschiff, das ab 2010 Autos und Passagiere von Meersburg nach Konstanz bringen soll, haben begonnen. Die Bodan-Werft in Kressbronn wird sich in diesen Tagen daranmachen, die ersten Bleche zu bearbeiten. In 18 Monaten soll das Schiff fertig sein.
Mitte Mai hatte die Werft erfahren, dass sie von den Stadtwerken Konstanz den Auftrag bekommt, ein neues Fährschiff zu bauen. "Wir treten unmittelbar in die Planungsphase ein", hatte der Geschäftsführer der Bodan-Werft, Robert Dittmann, damals gesagt. Und er hat Wort gehalten. Ende Juli sind die ersten Materiallieferungen für die neue Fähre in Kressbronn angekommen. Jetzt kann der Bau beginnen.
Das Fährschiff soll zwischen Meersburg und Konstanz eingesetzt werden und die 38 Jahre alte "Fontainebleau" ersetzen. Von der Bauart soll das Schiff eine Art Schwesternschiff zu der Fähre "Tábor" darstellen. "Als die Tábor damals in Betrieb genommen wurde, konnten wir sehen, was wir gut gemacht haben und was noch verbesserungswürdig ist", sagt Dittmann.
Bei den Änderungen geht es laut Dittmann vor allem um Gewichtsreduzierung.
Das neue Schiff wird größer als die "Tábor" und mit 80 Metern Länge auch das größte Schiff sein, das auf dem Bodensee fährt. "Die Tábor wiegt 660 Tonnen. Das neue Schiff wird über 700 Tonnen wiegen. Jede Tonne, die wir da einsparen, hilft uns", so Dittmann. Viel getan werde vor allem in den folgenden drei Monaten. Das Datum, an dem die Fähre den Stadtwerken Konstanz übergeben werden soll, steht bereits fest: Der 31. März 2010. Bis dahin muss alles fertig sein.
Probefahrt im Januar 2010
Ein Schiff wie das neue Fährschiff hat laut Dittmann eine Bauzeit von rund 18 Monaten. Die erste Probefahrt wird wohl im Januar 2010 stattfinden. Ob mit oder ohne Autos auf der Fähre, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. "Wir müssen auf jeden Fall Beladungstests machen", sagt der Schiffsbauer. "Das geht allerdings nicht so leicht, weil das Schiff ja noch gar nicht zugelassen ist. Man braucht eine Genehmigung." Zwölf Mitarbeiter der Bodan-Werft arbeiten derzeit an dem neuen Schiff: sechs in der Planung und sechs im Bau. "Zu Stoßzeiten können es dann aber mal gut auch mehrere Dutzend sein", meint Dittmann. Immerhin ist das Schiff das längste, an dem die Werft je gearbeitet hat.