Mit einem Festakt beging die Sudetendeutsche Landsmannschaft/Ortsgruppe Marktoberdorf ihr 60-jähriges Bestehen. Kernpunkt bei den Ansprachen war die Erinnerung an die alte Heimat, deren Brauchtum und Kultur nicht vergessen werden sollten. Gleichzeitig appellierten die Redner, den Blick für eine friedvolle Zukunft im gemeinsamen Europa nicht zu verstellen. Vorsitzender Karlheinz Rieger begrüßte eine Vielzahl von Ehrengästen.
Für 60 Jahre Sudetendeutsche Landsmannschaft in Marktoberdorf gelte es, so Rieger, den Frauen und Männern Dank zu sagen, die von der Gründung an über die langen Jahre das Erbe weiter getragen hätten. Die Festansprache hielt Zweiter Bürgermeister Walter Schilhansl, selbst Betroffener und Mitglied im Verband. Er streifte das Münchener Abkommen genauso wie den Verlauf des Zweiten Weltkrieges mit den Auswirkungen der Benesch-Dekrete mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung. "Bei manchen bestand noch Hoffnung auf eine Rückkehr in die alte Heimat. Bald stellte sich heraus: Die Weltgeschichte zieht weiter." Er stellte am Ende seiner Rede die optimistische These auf, dass sich auch die jungen Menschen vermehrt mit den Wurzeln ihrer Herkunft auseinandersetzen werden. (am)