Jede Gemeinde versucht, attraktiver zu werden - für die Bürger und für Touristen. Der Verein "Regionalentwicklung Oberallgäu" kümmert sich um die Vernetzung entsprechender lokaler und regionaler Projekte, beantragt Fördermittel bei der EU und koordiniert die Durchführung. Zusammengearbeitet wird mit Wirtschafts- und Sozialpartnern aus der Region. Zur Realisierung von Projekten wird aus einem gemeinsamen Topf geschöpft, in den die Gemeinden eingezahlt haben.
Bei der Mitgliederversammlung in Wertach wurde zum fünfjährigen Bestehen die Schlussabrechnung gemacht: "Wir waren uns von Vornherein einig, dass einige Gemeinden stark profitieren werden und einige weniger", sagte Vorsitzender Heribert Kammel. Prozentual wurde berechnet, wie viel jede Gemeinde eingezahlt und wie viel sie bekommen hat - einige müssen Geld zurückzahlen.
Kritisch diskutiert wurde Sinn und Nutzen von Projekten wie "Landzunge", das Gastwirte dazu bringen soll, hauptsächlich oder nur Produkte aus der Region zu verwerten. Im Oberallgäu gehe es nur schleppend voran. Landrat Gebhard Kaiser forderte konsequente Kontrollen der Gaststätten mit dem Landzunge-Siegel. "Wir müssen aber auch wirtschaftlich arbeiten", gab Karl-Heinz Rudolph, Vorstand der Regionalentwicklung Westallgäu/Bayerischer Bodensee, zu bedenken.
Andere Projekte des Vereins liefen bedeutend erfolgreicher, wie Geschäftsführerin Dr. Sabine Weizenegger in ihrem Rückblick darstellte. Viele regionale Projekte seien vom Verein unterstützt worden, wie etwa die angelaufene "Rollende Küche", der Park der Sinne in Mittelberg oder "WiWaLaMor" im Wildpoldsrieder Moor. Die Zufriedenheit mit den Leader-Projekten sei groß, problematisch höchstens, dass die Arbeit des Vereins selten wahrgenommen werde. 5,4 Millionen Euro Investitionen förderten 34 Projekte, 95 Prozent des Geldes fließen direkt in die Projekte. In Zukunft will sich der Verein vor allem auf vernetzende Projekte konzentrieren, erklärte Weizenegger.