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520000 Euro Abfindung für Chefarzt

Ottobeuren

520000 Euro Abfindung für Chefarzt

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    520000 Euro Abfindung für Chefarzt
    520000 Euro Abfindung für Chefarzt Foto: brigitte unglert-meyer

    Der geschasste Ottobeurer Chefarzt Dr.Wolfgang Pflederer erhält eine Abfindung in Höhe von 520000 Euro, fristlose und ordentliche Kündigung werden zurückgenommen, der Landkreis hält die im Zusammenhang mit den Kündigungen gegen Pflederer erhobenen Vorwürfe nicht weiter aufrecht. Das Dienstverhältnis endet offiziell am 31. Dezember. Dies sind Eckpunkte eines Vergleichs, dem der Verwaltungsrat der Kreiskliniken zugestimmt hat. Die für heute anberaumte Verhandlung vor dem Arbeitsgericht findet nicht statt.

    Pflederer hatte im Mai die fristlose Kündigung von den Kreiskliniken erhalten. Ihm wurde vorgeworfen, Erlöse aus der Behandlung von Privatpatienten in falsche Kanäle gelenkt zu haben. Aus einem Topf, der für medizinische Mitarbeiter und die Klinik bestimmt war, habe er 36000 Euro abgezwackt und an die Unterallgäuer Klinik-Servicegesellschaft überwiesen. Diese Firma, an der der Kreis mit 51 Prozent beteiligt ist, habe damit den Sohn von Pflederer entlohnt. Der Chefarzt und der ebenfalls fristlos gekündigte Klinikvorstand Alfons Hawner haben stets bestritten, Gelder zweckentfremdet zu haben.

    Bei einem Gütetermin konnte ein Arbeitsrichter kein Fehlverhalten Pflederers erkennen. Es habe auch ein Treffen mit der Gegenseite stattgefunden, so Heinrich C.Vergho, Anwalt des Chefarztes. Dabei habe man über eine Abfindung in Höhe von 520000 Euro als "Orientierungsgröße" gesprochen. Diese Summe sei aber am Veto des Verwaltungsrates gescheitert. Jetzt aber stimmte das Gremium für einen solchen Vergleich. Man habe auf einer neuen Basis diskutiert, da es einen Vorschlag des Arbeitsgerichts gegeben habe, so Landrat Hans-Joachim Weirather. Nach Informationen unserer Zeitung lautete das Abstimmungsergebnis 15:1. Der Kreis übernehme zudem Sozialversicherungsbeiträge bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses, so Vergho. Das mache nochmals eine Summe von rund 10000 Euro aus.

    Keine Angaben zu Details

    In einer Pressemitteilung hat das Landratsamt bestätigt, dass eine Vereinbarung zustande gekommen sei. Und weiter: "Wie bei außergerichtlichen Vergleichen üblich, werden zu den Details keine Angaben gemacht." Die Vereinbarung sei noch nicht rechtskräftig, darum könne er sich nicht ausführlich äußern, so Weirather gegenüber unserer Zeitung. Er betonte, dass die Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein wichtiger Bestandteil des Vergleichs sei und man das Ziel einer außergerichtlichen Einigung erreicht habe.

    Die Alternative zum jetzigen Vorgehen wäre möglicherweise eine mehrjährige juristische Auseinandersetzung gewesen, so die CSU-Verwaltungsräte. Dies hätte nach ihrer Meinung dem Ansehen der Kreiskliniken geschadet.

    Unterdessen haben die Kreiskliniken einen neuen Vorstand gefunden. Im Verwaltungsrat habe es ein einstimmiges Votum gegeben, heißt es in einer Mitteilung. Der Name werde bekanntgegeben, wenn alle Vertragsinhalte geklärt seien.

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