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500 Liter Altöl kurz vor der Iller gestoppt

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500 Liter Altöl kurz vor der Iller gestoppt

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    Kempten (pa). - Woher die stinkende Flüssigkeit kam, weiß man noch nicht. Aber wohin sie geflossen wäre, hätte man sie nicht rechtzeitig abgefangen, steht fest. Denn nur wenige Meter vor dem Einlauf des Kaminfegerbachs in die Iller konnten gestern rund 500 Liter Altöl aufgehalten und abgesaugt werden, ohne dass der Fluss beeinträchtigt wurde. Der überwiegend verrohrte Kaminfegerbach mündet bei der Eisenbahnbrücke in die Iller. Gespeist wird er durch Regenwasser aus einem großen Einzugsbereich, zu dem beispielsweise das Bahngelände gehört. Offen verläuft nur der letzte Abschnitt von der Eicher Straße bis zur Iller. Dort hatte am Sonntag Nachmittag ein Spaziergänger einen verdächtigen Benzingeruch wahrgenommen und die Polizei informiert. Die Feuerwehr errichtete zunächst in dem Bach eine Ölsperre und saugte die nachfließende Brühe ab. Gestern ging man der Sache weiter nach und stellte erleichtert fest, dass auch vor der Entdeckung wahrscheinlich gar nichts von dem schädlichen Stoff in die Iller geflossen war. Direkt vor der Einmündung des Bachs in den Fluss, so Winfried Pollmann vom Umweltamt, gibt es nämlich ein Rückhaltebecken mit einer 'Tauchwand' vor dem Überlauf. Dadurch wurde das oben schwimmende, weil leichtere Öl zurückgehalten, während darunter das unverschmutzte Wasser abfließen konnte. Das heißt: Ob es sich um Altöl oder Schweröl oder etwas anderes handelt, weiß man noch nicht so genau. Deshalb wurden etliche Proben genommen, die Martin Merk vom Wasserwirtschaftamt heute zur Untersuchung nach München schickt. Bis Ende der Woche müsse man wohl auf das Ergenis warten.

    Warten auf den 'Fingerabdruck' Wenn man den 'chemischen Fingerabdruck' der Flüssigkeit habe, so Pollmann, könne man den Kreis möglicher Verursacher weiter eingrenzen. Das hat man gestern auch auf andere Weise versucht. Indem nämlich damit begonnen wurde, im weitverzweigten Röhrennetz des Kaminfegerbachs nach dem Punkt zu suchen, an dem die Brühe zugeflossen ist. Bislang allerdings noch ohne Ergebnis. Außerdem, so Pollmann, werde man Betriebe im relevanten Bereich ebenfalls überprüfen. Bisher jedoch komme als 'Ölquelle' alles Mögliche in Betracht: Eine Altlast, eine Undichtigkeit oder eine mutwillige Einleitung. Das könne, so Merk, durchaus auch ein Privatmann gewesen sein.

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