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400 Mitarbeiter verlieren Arbeit

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400 Mitarbeiter verlieren Arbeit

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    Bei der Wangener Firma Diehl - IG Metall verhindert Einigung Wangen (ud). Die Wangener Firma Diehl Controls wird in den nächsten zwei Jahren 400 Arbeitsplätze abbauen. Der Versuch, die Hälfte der Arbeitsplätze zu retten, ist offenbar gescheitert. Dies teilten Geschäftsleitung und Betriebsrat mit. Die IG Metall hatte eine Einigung verhindert.

    Schon im Februar war davon die Rede, dass Verhandlungen zwischen Betrieb und Gewerkschaft ohne Erfolg blieben. Bei einer Gesprächsrunde im Rathaus erreichte Oberbürgermeister Michael Lang, dass die Tarifpartner noch einmal über einen Kompromiss sprechen wollten. Der Erfolg blieb aber auch diesmal aus. Es habe 'in keinster Weise eine Bewegung' gegeben, erklärte der Sprecher des Bereichsvorstands von Diehl AKO Dieter Neugebauer in einem Pressegespräch. Der gemeinsam erarbeitete Vorschlag von Geschäftsleitung und Betriebsrat habe darauf abgezielt 'ohne betriebsbedingte Kündigungen einvernehmliche Lösungen' zu finden. Es habe dann aber von Seiten der IG Metall (IGM) keine Zustimmung gegeben für eine Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich. In einer Pressemitteilung der Firma heißt es dazu unter anderem: 'Der notwendige Mitarbeiterbeitrag zur Gesamtlösung, in dem die zusätzliche Arbeitszeit ein wesentlicher Bestandteil war, wurde im Rahmen der Verhandlungen erstmalig von der IGM abgelehnt. Alternativen zur Erreichung des Ergebnisbeitrags wurden nicht genannt'. Lilo Rademacher von der Verwaltungsstelle Friedrichshafen der IG Metall führte das Scheitern der Verhandlungen darauf zurück, 'dass nicht darstellbar war, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gibt'. Unter diesen Umständen habe man keinem Einschnitt in Tarifvereinbarungen zustimmen können. Neben Rademacher saßen am Verhandlungstisch Bereichsvorstand Dieter Neugebauer, Personalleiter Peter Scheuble, Rüdiger Denkers vom Arbeitgeberverband und vier Vertreter des Betriebsrats-Arbeitskreises mit dem Betriebsratsvorsitzenden Wolfram Weinzierl an der Spitze. Der Arbeitskreis habe mit der Gewerkschaft vorverhandelt, sagte Weinzierl. Es habe 'zum Teil heftige Diskussionen' gegeben. Für den Betriebsratsvorsitzenden war der gemeinsame Lösungsvorschlag von Geschäftsleitung und Betriebsrat 'so, dass man es hätte annehmen können'. Man hätte 200 Arbeitsplätze für vier oder fünf Jahre sichern können, glaubt Weinzierl. Im Gegenzug wäre die Arbeitszeit von 35 auf 37,5 Stunden erhöht worden. Gezahlt worden wäre der Lohn für 33,5 Stunden. Es hätte weiter Weihnachts- und um vier Prozent gekürztes Urlaubsgeld gegeben. 1000 Mitarbeiter in Deutschland1000 Mitarbeiter beschäftigt Diehl Controls in Wangen, Kißlegg und Nürnberg. Die 'schnelle Lösung' (Neugebauer) sieht vor, dass binnen zweier Jahren 400 Arbeitsplätze abgebaut werden. Der Abbau geht 'querbeet' (Weinzierl) durch die Gruppen der Lohn- und der Gehaltsempfänger. Die Arbeitsplätze sollen an Standorte im Ausland verlagert werden. Auch wegen der schwierigen Rahmenbedingungen in Deutschland müsse das Unternehmen massiv Kosten einsparen, so die Firmenleitung.

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