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40 Musiker auf einem Krug

Burgberg

40 Musiker auf einem Krug

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    40 Musiker auf einem Krug
    40 Musiker auf einem Krug Foto: beckmann

    Die 40 Musiker quetschten sich auf einen (!) Maßkrug und zückten ihre Instrumente. Doch der Krug, der in allen Proben standhaft geblieben war, brach in tausend Stücke. Das war vor elf Jahren, bei "Wetten, dass ?". Manfred Göpfert kann sich noch gut daran erinnern, als er mit den Kameraden der Musikkapelle Burgberg zu Gast bei Gottschalk war. "Es ist nie langweilig", freut sich der 55-jährige Küchenmeister über die "schönen Auftritte". Etwa 60 Mal im Jahr spielen die inzwischen 45 Musiker in der Öffentlichkeit. Meistens im Dorf, manchmal in der Region und ab und an im Fernsehen wie etwa beim Weltcup in Ofterschwang.

    Ob spektakuläre "Stunts" vor den Kameras oder ein Ständchen zum Geburtstag eines Dorfbewohners - ohne ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl wäre die eine wie die andere Aktion nicht denkbar. "Das Allererste ist die Kameradschaft", sagt denn auch Wolfgang Werder. Der 32-jährige Maschinenbautechniker ist zwar erst seit Mai dieses Jahres Dirigent der Kapelle, aber in Burgberg kein Unbekannter. "Ich habe hier gelernt", betont der musikalische Leiter aus Oy-Mittelberg, der in den vergangenen acht Jahren beruflich bedingt pausieren musste.

    Er war neun, als ihm der damalige Dirigent Wilfried Klostermann die Trompete ans Herz legte. Der Bub, dessen Vater Akkordeon spielt und singt, willigte ein und hat es seither nicht bereut. Das Instrument kann er inzwischen allerdings nur noch privat in die Hand nehmen oder wenn der zweite Dirigent Hermann Müller den Stab hält.

    Aber ihm macht das Dirigieren großen Spaß, weil "die Leute gut mitziehen und sich selber musikalisch entwickeln wollen". Ihm gefällt es, dass seine Musiker ihre Grenzen erkennen und darüber hinauswachsen können.

    Probleme, das Ensemble freitags bei den Proben nach einer strengen Arbeitswoche zu motivieren, hat er kaum: "Die hierher kommen, die wollen Musik machen." Steffi Schorer nickt. Die Goldschmiedin (28) ist seit sieben Jahren dabei. "Andere gehen ins Fitness-Studio, für mich ist die Musik der Ausgleich." Schorer spielt Posaune. Das gewaltige Instrument habe sie schon "als kleines Mädle" fasziniert. Und als sie zur Kapelle ging, seien schon genug Klarinetten da gewesen. Also habe sie Posaune gelernt - ohne Probleme: "Ich tu mir mit Holzblasinstrumenten schwerer.

    " Dass in der Kapelle auch viele Polkas gespielt werden, stört sie nicht: "Ich bin gern Allgäuerin und traditionell eingestellt!"

    Auch Alfons Kögel, Klarinettist und der Vorsitzende seit 1995, hat kein Problem mit dem Repertoire, das Märsche und Konzertwalzer ebenso einschließt wie aktuelle Hits von Tina Turner ("Simply the Best"). Privat hört der Bautechniker (43) am liebsten Radio - Pop, Rock, "alles". Ähnlich breit angelegt ist auch der Musikgeschmack von Dirigent Werder: "Querbeet, was im Radio kommt." Einen Favoriten gibt es freilich: den englischen Popsänger Phil Collins - "ein guter Künstler". Mit seiner Kapelle, die nach seiner Einschätzung in der Mittel/Oberstufe spielt, hat er zum Weihnachtskonzert "viele Dinge verwirklicht, die ich spielen wollte".

    So werden die Werke "Nostradamus" und "Bandfever" des zeitgenössischen österreichischen Komponisten Otto Schwarz zu hören sein, aber auch "Star Wars" von John Williams.

    DasWeihnachtskonzert der Musikkapelle Burgberg findet am Samstag, 19. Dezember, um 20 Uhr in der Grüntenhalle in Burgberg statt.

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