31 von 52 Unterallgäuer Gemeinden müssen ihre Kinderbetreuung ausbauen, um auch künftig den Bedarf an Plätzen decken zu können. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Jugendamts am Landratsamt. Die meisten der betroffenen Kommunen sind laut Saskia Nitsche vom Jugendamt bereits dabei, ihr Angebot zu erweitern.
"In vielen Gemeinden besteht Handlungsbedarf"
Demnach gibt es im Unterallgäu momentan 95 Kindertageseinrichtungen mit mehr als 6.600 Betreuungsplätzen. Im Schnitt waren die Kitas im Jahr 2019 zu 90 Prozent ausgelastet. Das entspricht einer Steigerung von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur weil zehn Prozent der Plätze nicht belegt gewesen sind, bedeute jedoch nicht, dass noch Kapazitäten frei seien, so Nitsche. Denn: "Das Unterallgäu ist ein Flächenlandkreis und man muss jede Gemeinde einzeln betrachten." Das Jugendamt hat für jede Kommune eine sogenannte Bedarfsberechnung vorgenommen. Dabei kam heraus: "In vielen Gemeinden besteht Handlungsbedarf." Laut einer Mitteilung des Landratsamtes Unterallgäu haben die meisten Kommunen bereits auf den Mangel reagiert. In 26 Einrichtungen werde gerade gebaut oder sei ein Bauvorhaben in Planung.
Mehr Geburten und Zuzüge
Grund für den gestiegenen Betreuungsbedarf sind laut Nitsche steigende Geburtenzahlen und Zuzüge in den Landkreis. "Entgegen der Prognose steigen die Geburtenzahlen seit 2013 an", sagt Nitsche. Vor allem 2016 und 2018 waren geburtenstarke Jahrgänge. Eine weitere Rolle spielt, dass Kinder wegen des sogenannten Einschulungskorridors länger im Kindergarten bleiben und Eltern seit einiger Zeit einen Zuschuss vom Freistaat Bayern für die Kinderbetreuung erhalten.
96 Prozent der Kinder besuchen Kindergarten
Im Jahr 2019 besuchten 96 Prozent aller Kinder im entsprechenden Alter einen Kindergarten, 30 Prozent waren in einer Krippe. Als Träger der öffentlichen Jugendhilfe muss der Landkreis daraufhin wirken, dass ein ausreichendes Angebot an Betreuungsplätzen zur Verfügung steht. Für den Bau und Betrieb der Kindertageseinrichtungen sind die Kommunen zuständig.