Hohe Ehrung für Immenstadts Altbürgermeister Gerd Bischoff: Für sein besonderes Engagement im Oberallgäu über drei Jahrzehnte hinweg hat ihn gestern der Kreistag mit dem Goldenen Ehrenring des Landkreises ausgezeichnet. Den tragen im Oberallgäu jetzt insgesamt nur fünf Menschen. Die Ehrenmedaille des Landkreises erhielt Kreisheimatpfleger Albert Wechs.
Landrat Gebhard Kaiser würdigte Bischoff als Politiker mit Leib und Seele, der den Landkreis in 30 Jahren entscheidend mitgestaltet und mitgeprägt habe. Schließlich wirkt Bischoff seit über 30 Jahren als Kreisrat, war zwölf Jahre Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion, sechs Jahre ein Stellvertreter des früheren Landrates Hubert Rabini, 30 Jahre Bürgermeister und zwölf Jahre Bezirksrat. Als Gestalter und Kümmerer habe Bischoff mit Mut und Entscheidungsfreude die Weiterentwicklung Immenstadts vorangebracht. Eines der bedeutendsten Ereignisse sei die Ansiedlung des Bosch-Werks in Immenstadt gewesen - für Immenstadt und den Landkreis von existenzieller Bedeutung, so Kaiser.
Der Landrat richtete das Augenmerk auf Bischoffs Einsatz für die Stadtsanierung, die touristische Infrastruktur und das Bergbauernmuseum Diepolz. Er sei einer der beliebtesten Bürgermeister im Allgäu gewesen, habe sich rund um die Uhr persönlich für seine Bürger eingesetzt - etwa auch bei den Hochwasser-Katastrophen und später bei der Hochwasser-Verbauung. Bischoff sei dabei immer auf Ausgleich bedacht gewesen, habe Entscheidungen zielstrebig und klar umgesetzt.
Die Ehrenmedaille des Landkreises erhielt Albert Wechs, seit 30 Jahren Kreisheimatpfleger im südlichen Oberallgäu. "Das Ehrenamt ist die Basis gesellschaftlichen Zusammenlebens", betonte Kaiser und unterstrich die Bedeutung in Kultur- und Brauchtumsvereinen. Kultur- und Brauchtumsarbeit heiße, Allgäuer Werte und Traditionen hochzuhalten.
Und das mache Wechs in besonderer Art und Weise. Er sei immer zur Stelle, wenn es Fragen zu denkmalgeschützten Anwesen gebe, berate Bauherren bei Fragen zum Erhalt ihres denkmalgeschützten Hauses oder Bauernhofes. Maßgeblich sei Wechs auch an dem Buch "Bauen am Berg" beteiligt gewesen.
Bischoff und Wechs verliehen ihrer Freude über die Auszeichnung mit sehr persönlich gehaltenen Worten Ausdruck. Anhand zweier Beispiele zeigte Bischoff auf, dass es manchmal nötig sei, einen Standpunkt zu verteidigen, manchmal aber auch zu revidieren.