Sie sind etwa 30 Quadratmeter groß, bieten Schlafplätze für vier bis fünf Personen, eine kleine Küche und eine Nasszelle: Der Campingplatz Alpenblick plant die Erreichtung insgesamt 26 solcher kleiner Ferienhäuschen. "Die Campingbranche ist im Wandel. Wir müssen neue Märkte erschließen", sagt Betreiber Dietmar Jankowski. Die erste Hürde ist genommen: Mit vier Gegenstimmen hat der Gemeinderat von Weiler-Simmerberg die 1. Änderung des Bebauungsplanes genehmigt.
Die Pläne von Jankowski auf der Anlage im Ortsteil Schreckenmanklitz sehen folgenden Zeitplan vor: Wenn alles glatt läuft, möchte er nach dem Winter mit der Erschließung beginnen. Die ersten Bungalows sollen im Idealfall im Sommer 2010 bezugsfertig sein. Mit fünf bis acht Häuschen möchte Jankowski "erste Erfahrungen" mit seinem neuen Projekt sammeln. Je nachdem, wie es bei den Urlaubsgästen ankommt, sollen weitere entstehen. Geplant sind insgesamt 26 - und dafür müssten 30 Stellplätze weichen, die derzeit noch mit Wohnmobilen genutzt werden. Jankowski verspricht sich durch die Investition "einen großen Schub" für den Campingplatz, der 1989 bereits Drehort für den deutschen Filmkomödie "Geld" mit Uwe Ochsenknecht war.
"Möglichst ökologisch und energiesparend" sollen die kleinen Ferienhäuschen nach Angaben von Architekt Stefan Schwertfirm (Simmerberg) werden, der erste Entwürfe im Gemeinderat vorstellte. Geplant sind Holzfassaden und Satteldächer, bei einer Firsthöhe von 3,80 Metern. Laut Schwertfirm sollen die Häuser "nicht in Reih und Glied" aufgestellt, sondern locker und mit Abstand auf dem Campingplatz angeordnet werden. Außerdem sollen sie nicht "von der Stange" als Fertigprodukte gekauft, sondern von einheimischen Firmen gebaut werden.
Befürchtungen hatten einige Gemeinderäte, dass sich vor allem Dauercamper in die Bungalows einmieten könnten. Doch laut Bauamtsleiter Roland Schlechta ist im Bebauungsplan festgeschrieben, dass ein "wechselnder Personenkreis" darin zu übernachten habe.
Dennoch befürchtete Gemeinderat Guido Klauß (SPD), dass das neue Angebot eine Konkurrenz zu den Ferienwohnungen sein könnte. Und die würden immerhin 14 Prozent der Touristen am Ort abdecken. "Das ist nicht von der Hand zu weisen", räumte Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph ein. Er sieht jedoch die Möglichkeit, durch die kleinen Ferienhäuser vermehrt Kurzurlauber anzulocken, die bei Gefallen vielleicht später öfters und länger Urlaub in Weiler-Simmerberg machen könnten.