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25 Jahre: Die B12 neu feiert Jubiläum

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25 Jahre: Die B12 neu feiert Jubiläum

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    Von Thomas Wunder, Marktoberdorf/Ostallgäu - 'Ohne die B12 neu wäre das Gewerbegebiet Altdorf nicht möglich gewesen', sagt Biessenhofens Bürgermeister Erwin Fahr. Doch nicht nur für Biessenhofen, sondern auch die anderen Gemeinden entlang der neuen und alten Bundesstraße hatte die Fertigstellung der B12 neu zahlreiche Veränderungen zur Folge. Am 21. Dezember 1978 wurde das letzte Teilstück der B12 neu zwischen Kaufbeuren und Altdorf für den Verkehr freigegeben. Die alte Bundesstraße, die über Kaufbeuren und Obergünzburg nach Kempten führte, wurde zur Staatsstraße. Der Lückenschluss der neuen Bundesstraße war vielerorts sehnlichst erwartet worden. Die neue Trassenführung bedeutete für Kaufbeuren, Friesenried, Ebersbach, Obergünzburg und Marktoberdorf eine deutliche Verringerung des Durchgangsverkehrs. 'Das war schon eine wesentliche Entlastung für die Stadt und ihre Bewohner', blickt Marktoberdorfs Altbürgermeister Franz Schmid zurück. 15 Jahre nach dem Ende der Bauarbeiten am Kaufbeurer Kreisel und nach zwei Jahren Bauzeit fuhren die Autos auf dem neuen Teilstück der B12. In den ersten Wagen saßen übrigens Landrat Adolf Müller sowie die Bürgermeister von Kaufbeuren und Marktoberdorf. Für Altdorf, Biessenhofen und Marktoberdorf war und ist die B12 neu ein wichtiger Standortfaktor, meint Schmid. 'Eine solche Straße weckt den Wunsch nach Gewerbeflächen', sagt Fahr. Und: 'Mit der B12 neu konnten wir bei den Firmen für unseren Standort werben', betont Schmid, obwohl er lieber eine Autobahn bekommen hätte. Doch dieser Plan wurde zu Gunsten der B12 neu fallen gelassen, ebenso wie eine 'Südspange Kaufbeuren' von der B16 (Pudelwirt), am Bärensee vorbei zur B12 neu. Im Bereich der Mooshütte waren die Straßenbauer auf schwierige geologische Verhältnisse gestoßen. 'Wir mussten das Wasser neu fassen und auch die Bauarbeiten im Moor waren bautechnisch schwierig', erinnert sich Erich Springer, stellvertretender Leiter des Straßenbauamtes Kempten, der damals im Straßenneubauamt tätig war. Rund acht Millionen Euro kosteten die 12 Kilometer zwischen Kaufbeuren und Altdorf. Die Teerdecke zwischen Kreisel und Mooshütte hielt ganze 25 Jahre. Eine ungewöhnlich lange Zeit, wie Springer versichert. Erst im Oktober 2003 wurde der Fahrbahnbelag erneuert. Mit dem Lückenschluss zwischen Altdorf und Kaufbeurer Kreisel ging auch der Bau einer Umfahrung von Altdorf einher. Durch die enge und kurvenreiche Ortsdurchfahrt quälte sich - wie auch durch Biessenhofen - der gesamte Verkehr der B12 und B16. Schon früh hatte der damalige Bürgermeister Walter Hebeisen die Fertigstellung der Bauarbeiten an der B12 neu beim Bundesverkehrsminister angemahnt und unter anderem auf sieben Verkehrstote im Ortsbereich hingewiesen. Der Bau der Umfahrung von Altdorf sorgte einerseits zwar für Entlastung, andererseits aber auch für Unmut. 'Die Flurbereinigung war eine Zwangsmaßnahme', blickt Hans Jedelhauser, der örtliche Beauftragte der Flurbereinigung, zurück. Die im Tausch angebotenen Grundstücke und das Ersatz-Wegenetz riefen den Widerstand betroffener Bürger hervor. 'Nach Kreen war nur ein Viehtriebsloch geplant', erinnert sich Jedelhauser. Die Proteste waren erfolgreich. Von Altdorf in Richtung Süden wurden drei B12-Unterführungen gebaut. Eine Entschädigung für den Verlust aus dem Grundstückstausch erhielten die Besitzer nicht. Die Klage wurde vom Oberlandesgericht München zurückgewiesen.

    'Zu lange in der Schublade' Die zweispurige neue Bundesstraße war bald nach ihrer Fertigstellung schon wieder überholt. 'Die Pläne waren zu lange in der Schublade', weist Fahr auf die lange Planungs- und Bauzeit hin. 1985 wurde die erste Überholspur in Höhe Vogelwirt gebaut - zwei weitere Überholmöglichkeiten folgten 1987 (Mooshütte) und 1989 (Germaringen).

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