Hans-Joachim Littau zei chnete mit Zahlen die Entwicklung auf: "Im Jahr 1995 gab es fürchterliche Unfälle mit vielen Schwerstverletzten und sogar einem toten Fußgänger. Im vergangenen Jahr hatten wir gerade einmal zwei Schulwegunfälle mit zwei leichtverletzten Kindern - trotzdem sind das zwei zu viel." Der Hauptkommissar der Lindenberger Polizeiinspektion - er ist zugleich Verkehrserzieher und übernimmt die Ausbildung der Schulweghelfer - zeigte bei der Jahresabschlussfeier der Schulweghelferauf, dass sich das zeitliche Engagement der 25 Frauen und Männer in der Unfallstatistik widerspiegelt.
Im Jahr 1996 mit acht Leuten zwischen 17 und 84 Jahren gestartet, sind mittlerweile an die 200 Schulweghelfer von Littau ausgebildet worden. Chef der Truppe ist Peter Schätzle, der seit neun Jahren mit von der Partie ist und zusammen mit Simone Benna das organisatorische Rückgrat bildet. In seinem Jahresrückblick berichtete Schätzle von insgesamt 585 geleisteten Dienststunden am Zebrastreifen und zehn neu gewonnen Mitgliedern. Zusätzliche Aktionen waren unter anderem die Ausgabe von gesponserten Sicherheitswesten für die Schulanfänger, eine Ranzenfete, ein Kinderfest, ein Infostand auf dem Stadtfest sowie die erstmalige Teilnahme am Weihnachtsmarkt.
Zudem hat das Autohaus Birk aus Schlachters ein großformatiges Banner mit dem Schriftzug "Mehr Sicherheit auf dem Weg zu Schule" gesponsert, das derzeit an der Blumenstraße unübersehbar zur gegenseitigen Rücksichtnahme auffordert.
Beispielhaft für das Engagement des gesamten Teams ist Margit Hala. Obwohl ihre Kinder schon längst nicht mehr die Grundschule Lindenberg besuchen, zieht die Lindenbergerin auch weiterhin ihre leuchtende Reflektorjacke über und kümmert sich am Kreisverkehr Richtung Marktstraße um einen sicheren Schulweg der Grundschulkinder. Seit zehn Jahren ist sie als Schulweghelferin tätig und freut sich über jedes "Dankeschön" ihrer kleinen Schützlinge nach der sichern Überquerung der viel befahrenen Staufnerstraße.
Auch wenn sie bislang noch keine negativen Erfahrungen mit ungestümen Autolenkern gemacht hat, wünscht sie sich doch, dass die Akzeptanz der Schulweghelfer bei den motorisierten Verkehrsteilnehmern weiter zunehmen sollte: "Auch wenn gerade niemand die Straße überqueren will, sind wir Schulweghelfer für die Autofahrer ein wichtiger optischer Hinweis, dass Schulkinder unterwegs sind."
Was der Stadt Lindenberg dieser ehrenamtliche Dienst wert ist, zeigt die vielfältige Unterstützung der Schulweghelfer durch das Rathaus. Es werden nicht nur Sicherheitsjacken gestellt und die Reinigung derselben übernommen - weiters spendiert die Stadt ein Grillfest sowie das traditionelle Jahresabschlussessen. Bürgermeister Johann Zeh: "Sie sind zwar nur einige wenige Köpfe, aber trotzdem sind Sie ein positives Abbild der Stadt."