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2000 Menschen bei

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2000 Menschen bei

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    'Fest des Glaubens' Primiz von Christoph Wölfle nahm glanzvollen Verlauf Haldenwang (is). Nicht viel von ihrer Anziehungskraft verloren haben Primizen. Hieß es früher, man solle dorthin 'ein Paar Schuhsohlen durchlaufen', so bedienen sich heute zumindest Gäste aus der Ferne eines fahrbaren Untersatzes. So war es gestern in Haldenwang, als der Neupriester Christoph Wölfle sein erstes heiliges Messopfer feierte: Über 2000 Menschen kamen, um das Fest zu erleben.

    Unter einem weißblauen Himmel schritt der Primiziant von seinem ehemaligen Elternhaus zum Dorfplatz, geleitet von Musikkapellen, Fahnenabordnungen, Kommunionkindern und Firmlingen, 42 Ministranten, Alumnen des Priesterseminars Eichstätt, Geistlichen, Verwandten, kirchlichen und kommunalen Gremien und Vereinen. 750 gelb-weiße Fähnchen zierten den Weg. Drei Primizbräutchen sagten Gedichte auf und überreichten Blumen, Krönchen und Kerze. Dann bekundete Ortspfarrer Florian Wörner seine Freude über die zehnte Primiz in einem Jahrhundert und seine Dankbarkeit für diesen Tag.

    Pfarrer Josef Fersch aus Wolframs-Eschenbach bei Ansbach sprach in seiner Primizpredigt von einem Fest des Glaubens und ermunterte Christoph Wölfle, wie sein Namensgeber Christusträger zu sein. In einer schnelllebigen Zeit dürfe er den Menschen den Weg zeigen, den Gott anbiete. Der Geistliche werde in einer Kirche arbeiten, die auch Erfolglosigkeit, Unsicherheit, Schuld und Zweifel kenne. Wenn er Enttäuschung und Mutlosigkeit in seinem Dienst spüre, dann dürfe er wissen: Der Auferstandene sei immer ganz in seiner Nähe. Er gebe ihm immer wieder den Mut, von neuem die Begegnung mit den Menschen zu suchen und sie zu begleiten.

    Bei den Fürbitten überreichten Vertreter von Vereinen und Institutionen symbolische Gaben ­ von Blumen und Feldfrüchten bis zu Stola, Hostienschale und Kelch. Sein Erstlingsopfer, per Video in die Kirche übertragen, feierte der Primiziant in Konzelebration mit 22 Priestern. Höhepunkt des Primizamtes war, als er zum erstenmal Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelte.

    Die feierliche musikalische Mitgestaltung lag in den Händen des Sängerbundes Kempten unter Wolfgang Schelbert sowie der Blaskapelle und einer Bläsergruppe Haldenwang mit Josef Hartmann. Zum Schluss der Messe übergab Christoph Wölfle Erinnerungsbänder für die Vereinsfahnen. In seinem Dankwort hoffte er, dass von dieser Feier 'ein neuer Glaubensschub' ausgeht.

    Bei der weltlichen Feier im Saal des Sportzentrums rief der bisherige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Franz Rothenwöhrer aus: 'Wir sind stolz auf Christoph.' Mit seiner Berufung habe Christus 'den richtigen auserwählt'. Pfarrer Florian Wörner würdigte das gute Miteinander der Helfer und den Zusammenhalt in der Gemeinde, der bei diesem Fest sichtbar geworden sei. Bürgermeister Anton Klotz dankte dem Neupriester für die Bereitschaft, sich den Menschen als Seelsorger zur Verfügung zu stellen und ihnen 'Hilfe und Wegweisung' zu geben. Landrat Gebhard Kaiser, der auch im Namen des anwesenden Kemptener Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Netzer gratulierte, erklärte, der Entschluss, Priester zu werden, verdiene Respekt und Anerkennung. Für den Haldenwanger Turnverein ehrte Siegfried Limberger ein erfolgreiches Mitglied. Nach Gedichten aus Kindermund und der Mundartdichterin Rosa Geiß griffen der Ortspfarrer und der Primiziant in die Saiten ihrer Zither, bevor eine Dankandacht in der Kirche das Fest beendete.

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