Die Regierung von Schwaben wird dem Ostallgäu zeitnah zusätzliche Ukraine-Flüchtlinge zuweisen. Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung berichtet, werden im Landkreis laut Regierung demnächst vier Busse mit insgesamt 180 Flüchtlingen ankommen. Die Flüchtlinge sollen in den kommenden Wochen aufgenommen werden.
Landrätin bittet um Meldung von Wohnraum
Landrätin Maria Rita Zinnecker appelliert deshalb an die Städte und Gemeinden sowie an die Bürgerinnen und Bürger im Ostallgäu, dem Landratsamt jeden Wohnraum zur melden, der im Landkreis zur Verfügung gestellt werden kann. "Die Erstaufnahme können wir in Turnhallen sichern. Eine Weitervermittlung ist aber nur möglich, wenn dafür Wohnraum gefunden werden kann."
Erste Unterbringung in Turnhallen in Marktoberdorf und Füssen
Da auch die Zuteilung von anderen Flüchtlingen wieder zugenommen habe, seien die Kapazitäten des Landratsamtes nahezu vollständig belegt. "Wir können es nicht vermeiden, in dieser Lage vorübergehend wieder Turnhallen zu belegen, bis die Menschen aus der Ukraine in andere Unterkünfte verlegt werden können", erklärt Landrätin Zinnecker. Um die Geflüchteten nach ihrer Ankunft unterbringen zu können, hat das Landratsamt gemeinsam mit dem BRK bereits begonnen, die Erstaufnahme der Geflüchteten in Turnhallen vorzubereiten. Geplant ist die vorübergehende Unterbringung in Turnhallen in Marktoberdorf und Füssen.
Die Bedingungen für Wohnraum
Wie Zinnecker erklärt, sucht das Landratsamt Wohnungen, die abgeschlossen sind und zu vernünftigen Konditionen angemietet werden können. Die Basis der Unterbringung sei ein geordnetes Mietverhältnis. "Die vergangenen elf Monate haben gezeigt, dass es nicht um ein kurzfristiges Engagement geht, solange sich kein Ende des Krieges in der Ukraine abzeichnet." Wohnraum kann dem Landratsamt gemeldet werden an die E-Mail-Adresse ukraine@lra-oal.bayern.de beziehungsweise über die Telefonnummern 08342 911-692 oder 08342 911-928.
Schwaben und Bayern liegen bei der Verteilung der Flüchtlinge im Vergleich zurück
Bei der bayernweiten Verteilung liegt Schwaben aktuell hinter den anderen bayerischen Regierungsbezirken zurück - rund 2.400 Personen müssten zusätzlich untergebracht werden, um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen. Außerdem hat auch der Freistaat Bayern gegenüber anderen Bundesländern derzeit ein Defizit bei der Verteilung der Ukraine-Flüchtlinge.
Bayernweite Anlauf- und Verteilstelle nach Schwaben verlegt
Um dies auszugleichen wurde die bayernweite Anlauf- und Verteilstelle (im sogenannten FREE-Verfahren) ab dieser Woche nach Schwaben verlegt. Die schwäbischen Städte und Landkreise erhalten in den kommenden Wochen auf diese Weise direkte Zuweisungen. Trotz der vergleichsweise hohen Erfüllungsquote hat auch der Landkreis Ostallgäu Zuweisungen erhalten. Im Ostallgäu wurden bereits 1.831 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.