Bereits am Samstagvormittag wurden ein 54-jähriger Skifahrer aus Deutschland und sein 29-jähriger Sohn abseits der Piste in Zürs (Vorarlberg) von einem Schneebrett mitgerissen. Beide blieben glücklicherweise auf der Oberfläche der Lawine liegen und kamen mit dem Schrecken davon.
14 Personen von Lawine mitgerissen
Im Gemeindegebiet Schruns hat eine weitere Lawine am Samstagvormittag insgesamt 14 Skitourengeher mitgerissen. Die Skifahrer waren in mehreren Gruppen im Bereich des Öfatobels unterwegs. 10 Skitourengeher konnten sich nach dem Lawinenabgang selbst aus den Schneemassen befreien. Vier weitere Personen mussten aus dem Lawinenkegel gerettet werden. Alle Skitourengeher seien mit einem kompletten Lawinen-Notfallset ausgerüstet gewesen, so die Polizei.
34-Jähriger komplett verschüttet
Auch in Sellrain (Tirol) sind zwei deutsche Skitourengeher von einem abgehenden Schneebrett erfasst worden. Die beiden Männer im Alter von 34 und 35 Jahren waren in einer fünfköpfigen Gruppe unterwegs und wurden von der Lawine mitgerissen. Der 34-jährige Skitourengeher wurde dabei komplett verschüttet.
Deutscher Skitourengeher konnte Lawine ausweichen
Am Sonntagnachmittag löste ein 29-jähriger Skitourengeher in der Nordrinne des Rosskogel (Tirol) ein Schneebrett aus. Der 29-Jährige bemerkte dies rechtzeitig und konnte nach rechts ausweichen. Dabei stürzte er jedoch und verletzte sich am Knie. Das glücklicherweise nur kleine Schneebrett erfasste den Sportler nicht. Der aus Deutschland stammende Skitourengeher musste mit einem Polizeihubschrauber gerettet werden. Er wurde in eine Klinik nach Innsbruck gebracht.
So ist die Lawinengefahr derzeit in Bayern, Vorarlberg und Tirol
(Stand Montag, 13. März 2023, 8:30 Uhr)
Im Bayerischen Alpenraum herrscht am Montagvormittag zunächst die Lawinenwarnstufe 1. Das bedeutet, dass die Gefahr von Lawinenabgängen gering ist. Oberhalb von 1.800 Metern steigt die Gefahr von Lawinen jedoch auf die Warnstufe 2 (mäßig) an. Im Laufe des Tages steigt die Lawinengefahr dann auch unterhalb von 1.800 Metern auf Stufe 2.
In Vorarlberg ist die Gefahr von Lawinenabgängen teils erheblich. Während die Gefahr im nördlichen Teil von Vorarlberg bei "mäßig" liegt, ist die Gefahr im südlichen Teil des Bundeslandes oberhalb von 2.100 Metern "erheblich". Ähnlich ist auch die Situation in Tirol. Am heutigen Montag herrscht "mäßige" Lawinengefahr. In Höhen über 2.200 Metern steigt die Gefahr von abgehenden Lawinen auf "erheblich" an.
Das bedeuten die Lawinenwarnstufen nach der Europäischen Lawinenskala
- Stufe 1 (gering): Eine Auslösung von Lawinen ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen und extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen (sog. Rutsche) zu erwarten. Allgemein sichere Verhältnisse.
- Stufe 2 (mäßig): Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung besonders an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt. Ausnahme sind einige Steilhängen. Vorsichtige Routenwahl bei den angegebenen Steilhängen und Hangexpositionen.
- Stufe 3 (erheblich): Lawinenauslösungen sind bereits bei geringer Zusatzbelastung - vor allem an den angegebenen Steilhängen - wahrscheinlich. In einigen Fällen sind spontan mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich. Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung sind notwendig. Angegebene Steilhänge und Hangexpositionen möglichst meiden.
- Stufe 4 (groß): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung - vor allem an den angegebenen Steilhängen - wahrscheinlich. In einigen Fällen sind spontan viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen möglich. An vielen Steilhängen ist die Schneedecke nur schwach gefestigt. Bei der Routenwahl gilt eine Beschränkung auf mäßig steiles Gelände unter Beachtung der Lawinenauslaufgebiete. Es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig.
- Stufe 5 (sehr groß): Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Verzichtet auf Touren.