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150 Jahre im Dienst der Mitmenschen

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150 Jahre im Dienst der Mitmenschen

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    Kempten (mor). - 150 Jahre hat die Barmherzigkeit in Kempten Tragfähigkeit gezeigt. In einem Festgottesdienst mit anschließendem Festakt in der St. Mang-Kirche, 21 Salutschüssen und den Klängen des Fanfarenzuges der freiwilligen Feuerwehr feierte das Diakonische Werk/Johannisverein Kempten dieses Jubiläum für ganz Bayern. Denn: Als einziger Verein von ehemals 634 ist er mit selbem Namen immer noch in der gleichen Arbeit tätig (siehe Allgäu-Rundschau). Dr. Ludwig Markert, Präsident des Diakonischen Werkes Bayern, rechnete vor: 'Die 150 Jahre sind 54788 Arbeitstage, in denen sich Menschen für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. Es ist ein Dienst für die Gesellschaft, verlässlich, zuverlässig und von hoher Qualität.' Einer dieser zuverlässigen Helfer ist Heinz Glantschnig. Aus den Händen von Markert erhielt der langjährige Vorsitzende des Diakonischen Werkes/Johannisverein das 'Goldene Kreuz der Diakonie' während des Festakts verliehen. 'Sie haben Diakonie gelebt', betonte Markert und erinnerte an Glantschnigs Engagement zum Erhalt des Löhe-Hauses, den Aufbau des Hauses Lichtblick im Mühlberg-Ensemble und die Zukunftssicherung durch die Initiierung der Stiftung.

    Engagement wird Bestand haben 150 Jahre Johannisverein, 150 Jahre Vergangenheit, auch 150 Jahre Zukunft? Diese Frage stellte dann auch Heinz Glantschnig in seiner Ansprache. Und er gab sich überzeugt, dass die Professionalität im Dienst, verbunden mit der Effizienz und dem christlichen Engagement auch in Zukunft Bestand haben wird. 'Die Diakonie hat in Kempten ein Image', versicherte er nicht ohne Stolz. Und durch die 2001 gegründete Stiftung (inzwischen auf circa 400000 Euro angewachsen) sei auch die Basis für die finanzielle und strukturelle Ausstattung geschaffen. 'Sie haben es geschafft, die Tradition zu bewahren und dabei gleichzeitig neue Wege zu gehen', bescheinigte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer den Mitgliedern des Jubiläumsvereins. Er hob besonders das Mühlberg-Ensemble als echtes Kleinod für die Stadt und als Ort der Integration und menschlichen Wärme hervor. 'Das Diakonische Werk/Johannisverein hat 150 Jahre in unserer Stadt überdauert und ist unverzichtbar für ein gedeihliches Miteinander.' Für ein Miteinander in der Zukunft machte sich auch Eugen Stier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Kempten für die Wohlfahrtspflege, deutlich: 'Diakonie und Caritas haben viele Parallelen.' Gemeinsam seien sie beispielsweise Träger der Bahnhofsmission in Kempten. Das sei gelebte Ökumene. 'Vor kurzem hatte ich einen Traum von gemeinsamen Sozialstationen - damit in Zukunft die Ökonomie der Ökumene gerecht wird.' Barbara Holzmann sprach stellvertretend für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Johannisvereins. Der Verein biete sichere Arbeitsplätze und sei als Arbeitgeber transparent und offen, lobte sie. Stets gebe man sich Mühe, trotz der angespannten Finanzlage Wege zu finden, Arbeitsplätze zu erhalten oder umzuwandeln. Sie appellierte dafür, auch für die kommenden 150 Jahre das Profil für die Schwachen zu schärfen und aufzupassen, 'dass die Schwachen nicht unter die Räder kommen.'

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