Oberstdorf/Hinterhornbach | mun | Sie erzählen kurze Geschichten vom Gipfelglück, beinhalten ein Lob für die Schöpfung, berichten von dramatischen oder glücklichen Stunden im Gebirge: Die Gipfelbücher, wie es sie auf den meisten Allgäuer Bergen gibt. Die meisten Gipfelstürmer verewigen sich dort. Vielen Bergwanderern und Kletterern wird es schon aufgefallen sein: Seit einiger Zeit gibt es auf vielen Allgäuer Bergen neue Gipfelbücher, kostenlos angefertigt von der AZ Druck und Datentechnik in Kempten zum zehnjährigen Betriebsjubiläum in diesem Jahr.
"Viele ehrenamtliche Helfer kümmern sich nicht nur um die Gipfelkreuze, sondern müssen auch noch für die Bücher selbst in die Tasche greifen", sagt Andreas Keller, Gesamtverkaufsleiter der AZ Druck und Datentechnik. "Als Allgäuer Unternehmen wollten wir da helfen."
Wettergeschützt
Von den unterschiedlichsten Einzelpersonen, Gruppen und Vereinen, die Gipfelkreuze und -bücher betreuen, sind insgesamt 133 Exemplare angefordert worden. Die blauen Bücher sind exakt so bemessen, dass sie in die weitaus meisten Blech-Schatullen passen, in denen sie wind- und wettergeschützt tagein, tagaus am Gipfelkreuz aufbewahrt werden - im Sommer wie im Winter.
Zum Beispiel auf dem 2593 Meter hohen Hochvogel: Seit 6. September dieses Jahres liegt dort ein neues blaues Gipfelbuch der AZ Druck und Datentechnik-Auflage in der Blechschachtel. An der Zahl der Einträge lässt sich immer auch ablesen, wie beliebt und damit wie oft besucht ein Berg ist. Und weil der Hochvogel einer der höchsten und markantesten Berggestalten des Allgäus ist, überrascht es kaum: Seit Anfang September haben sich bereits rund 300 Gipfelstürmer dort verewigt.
"Merci, lieber Petrus"
Zum Beispiel die Teilnehmer des Grundkurses Bergsteigen der Hindelanger Bergführer.
"Merci lieber Petrus, für diese letzten schönen Herbsttage", schrieb ein Gipfelstürmer im Oktober in das Gipfelbuch des Hochvogels und führte an: "Man hört den Winter schon anklopfen."
"Herr, Danke für diese geniale Schöpfung" - mit diesem Eintrag drückt ein anderer Bergsteiger seine Freude und Dankbarkeit über die Schönheit der Bergwelt aus.
Einträge in Gipfelbüchern können aber auch lebensrettend sein: Bei Vermisstensuchen ermöglichen sie es den Rettern, den Weg eines Gesuchten zurück zu verfolgen. Wie übrigens auch die Einträge in Hüttenbüchern, wo neben dem Namen stets auch das nächste Ziel angegeben wird.