Von ANdreas Kreyer |StiefenhofenBei herrlichem Herbstwetter nahmen 101 Reiter mit ihren schön herausgeputzten Pferden am traditionellen Martinsritt nach Hopfen (Stiefenhofen) teil. Begleitet wurde die Reiterprozession von den Musikkapellen Simmerberg und Stiefenhofen Am Festplatz wurde der Reiterzug musikalisch von den Stiefenhofener Alphornbläseren (Andreas Lutz, Walter Hartmann und Rudi Köberle) empfangen.
Bürgermeister Anton Wolf hieß die vielen Reiter und Besucher willkommen. "Eigentlich wären Sturm und Kälte die Voraussetzung für die authentische Martinsszene, die uns an Armut, Hunger und Not erinnern soll. Aber auch die Güte und das Mitgefühl des Soldaten Martinus soll in dieser Darstellung deutlich gemacht werden", betonte Wolf.
Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Herbert Mader (Stiefenhofen) am geschmückten Feldaltar. Den Gottesdienst umrahmten die Alphornbläser sowie die Kapellen Stiefenhofen und Simmerberg unter der Gesamtstabführung des neuen Dirigenten Jürgen Kibele (Simmerberg). Im Mittelpunkt der Messe stand das Szenenspiel "Martin teilt seinen Mantel mit dem Bettler".
Nach der Überlieferung war der heilige Martin um 338 nach Christus als Soldat der Kaiserlichen Garde stationiert An einem kalten Tag begegnete der Reiter am Stadttor von Amiens (etwa 115 Kilometer nördlich von Paris) einem armen frierenden Mann. Dort teilte er aus Barmherzigkeit mit dem Schwert seinen Mantel mit den Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm dann im Traum Christus bekleidet mit den halben Mantel, den Martin dem Bettler gegeben hat. Die Szene wurde von Martin Mager junior als St. Martin und Georg King als Bettler nachgestellt.
Pfarrer Mader stellte die Aufmerksamkeit und Zuneigung zum Mitmenschen und den Geschöpfen in den Mittelpunkt seiner Festpredigt. "Auch ein Pferd kann einem Zuneigung schenken", betonte der Geistliche. Martin Mager senior, Vorsitzender der Westallgäuer Umritte. dankte allen, die zur Veranstaltung gekommen sind, "dem heiligen Martin zur Ehre und zur Liebe der Heimat", betonte er. Anschließend segnete Pfarrer Mader die Reiter mit ihren Pferden und die Kutschen. Nach dem Gottesdienst umrahmte die Musikkapelle Stiefenhofen die weltliche Feier die beim Anwesen Mager stattfand.