Von Florian Schweikart|UntrasriedSchon von weitem sind irgendwo in den Wolken helle Lichter zu sehn. Kleine Grüppchen von Jugendlichen folgen dem Leuchten des 'Skybeamers' am Himmel, die den Weg nach Untrasried weisen, ein kleines Dorf irgendwo hinter Obergünzburg. Doch es ist auch das Örtchen, wo in diesen Tagen zum zehnten Mal die Kultveranstaltung 'Rockfrühling' stattfindet.
Großes war im Vorfeld angekündigt worden. Und tatsächlich - spätestens beim Eintritt in das Sechs-Mast-Zelt stellt sich bei den meisten Besuchern der erste 'Wow-Effekt' ein. Unglaublich hoch und weit erstreckt sich das Zirkuszelt, das an diesem Abend mehr einem Rocktempel gleicht - überdimensionale Bühne inklusive.
Der 19-jährige Andreas Ruf ist begeistert: 'Sowas hab' ich noch nie gesehen', ruft er und spricht damit aus, was sich wohl viele der insgesamt 10 000 Zuschauer am Freitag und Samstag denken. Zum Erfolgsrezept des Festivals gehört aber natürlich auch die Musik: Sieben Gruppen sorgen an den insgesamt drei Tagen dafür, dass das Partyvolk ordentlich was zu hören bekommt.
Am Freitag stehen abwechselnd 'Signs' und 'Face' auf der riesigen Bühne und heizen die Stimmung im Publikum mächtig an. Die junge aufstrebende Gruppe 'Signs' eröffnet den Abend mit passendem Partysound. 'Face' überzeugt besonders durch die Bühnenshow, mit der die Kombo auch schon überregional von sich reden gemacht hat. Nachdem die Bands von der Hauptbühne treten, wird ein weiterer Trumpf der Untrasrieder ausgespielt: Auf einer kleineren Bühne beweisen 'Signs' bis in die frühen Morgenstunden, dass sie auch unplugged, also ganz ohne Strom und E-Gitarre, bestens unterhalten können.
Selbstverständlich gibt es einen solchen Aufritt auch einen Tag später. Diesmal überzeugt 'Wanted' zu später Stunde auf der kleinen Barbühne. Schon bei ihrem Auftritt auf der Hauptbühne brachten sie - im Wechsel mit 'Shark' - die Stimmung im Zelt zum Kochen. Hat der treue Festivalbesucher beide Bands schon wegen der Auftritte in den vergangenen Jahren in guter Erinnerung, so übertreffen sich die Bands in diesem Jahr noch einmal selbst und machen die Partynacht zu einem einmaligen Erlebnis.
'Erwartungen übertroffen'
'Das hat unsere Erwartungen allemal übertroffen', resümieren die Mitglieder des POK (Party- Organisations-Komitee) denn am Ende auch einstimmig. Ihren Anspruch, die Festival-Atmosphäre noch mehr hervorzuheben, setzen die Veranstalter mit dem Zirkuszelt, aber auch mit einer Weinlaube und der 'unplugged'-Bühne um.
Am kommenden Freitag ist noch einmal Gelegenheit, sich das alles anzuschauen: Dann geht noch einmal die über 100 Meter lange Bar in Betrieb und es ist wieder abwechslungsreiche Musik mit 'Mcsunday', 'Revolution' und den Lokalmatadoren 'Atmosfear' geboten. 'Als Dank an unsere treue Fangemeinde werden wir zudem den Eintritt von zwei Euro nächsten Freitag an einen sozialen Zweck spenden', heißt es seitens des POK. Wer auf der Zielgeraden des zehnten Rockfrühlings noch einmal ordentlich mitrocken will, sollte früh da sein. Denn die Kapazitäten wurden am vergangenen Wochenende fast ausgereizt.