Der Steingadener Faschingsumzug startete am Samstag mit einer halben Stunde Verspätung, denn die langen Gespanne, sprich Traktoren und Party-Anhänger, stauten sich am Startpunkt. Eine gute Möglichkeit für die beiden Moderatoren, Tom Gierl aus Innsbruck und Thomas Dormayer aus Pähl, die eh schon gute Stimmung unter den Zuschauern nochmal ordentlich anzuheizen.
Narren nehmen beim Faschingsumzug Steingaden dorfpolititsche Themen aufs Korn
Den Beginn markierte der Musikverein Steingaden, verkleidet als Zwerge, der gleichzeitig für seine 200-jährige Jubiläumsfeier und den 150. Geburtstag der Feuerwehr in diesem Jahr warb. Anschließend wurden einige dorfpolitische Themen aus Korn genommen. Dazu gehörte der "heilige Turnhallenboden". Weil dieser neu gemacht worden ist, müsse nun gut aufgepasst werden, war auf den Schildern augenzwinkernd zu lesen. Die Gruppe rollte deshalb Teppiche auf dem Platz aus und rückte mit Staubsaugern an.

Auf einem Wagen wurde eine Dönerpreisbremse gefordert und die katholische Landjugend bot eine "Mobile Geburtenstation" an. Die Umstrukturierung der Krankenhausstruktur im Landkreis Weilheim-Schongau thematisierte die Landjugend auf einem großen Wagen. Steingadener Mütter machten mit ihrem "Wanderspielplatz" auf die aktuelle Spielplatzsituation aufmerksam, um die sich die Lokalpolitik ihrer Meinung nach schneller kümmern sollte.
Auch die Schongauer und Schwangauer Prinzenpaare gaben sich mit ihrem Gefolge die Ehre. Besonders gut kamen bei den Zuschauern die "Faschingsgrutzga" aus Hopferau an. Sie stellten Feen mit aufwendig und detailreich gestalteten Flügeln dar.
Märchenfiguren, Harry-Potter-Charaktere und Aprés-Ski
Eine ziemlich weite Anreise hatte der Faschingswagen aus Akams, mit dem die Ghostbusters gekommen waren. Auf den großen Wägen herrschte einhellig Partystimmung. Zu sehen waren Charaktere aus den Harry-Potter-Büchern, Märchenfiguren und Saunaclub-Fans in Bademänteln. Auch Aprés-Ski wurde mit der "Buchinger Prinzengarde" und der Dorfjugend Niedersonthofen gefeiert, wobei Letztere eine "Schneekanone" auf ihrem Wagen hatten und die kreischende Zuschauermenge in Schaumwolken hüllte. Kreative Kostüme, Tänzerinnen, Fußgruppen und Wägen mit aktuellen Themen, all dies machte den diesjährigen Faschingsumzug in Steingaden wirklich sehenswert. Das Veranstalterteam Alexander Mößmer und Johannes Bär hatten ihn nach der Premiere 2023 heuer zum zweiten Mal organisiert. Nach der Meinung einiger Besucher könnte er auch gern zur Steingadener Institution werden.
Wo und wann 2024 noch Fasching im Allgäu gefeiert wird, erfahrt Ihr in unserem Übersichtsartikel. Dort gibt es auch weitere Faschingsbilder.