Vorhaben: Feneberg-Neubau in Pfronten: alles noch mal von vorne

20. April 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Markus Röck

Nachdem die Bindungsfrist des Bürgerentscheids abgelaufen ist, will Eco Bau beim Pfrontener Seniorenzentrum an die Arbeit gehen

Alles noch mal noch vorn: So könnte das Motto in Sachen Feneberg-Neubau neben dem Pfrontener Seniorenzentrum lauten, den ein Bürgerentscheid im November 2010 gestoppt hatte. Nachdem dessen einjährige Bindungsfrist abgelaufen ist, hat die Firma Eco Bau den Bauantrag für den Verbrauchermarkt an der Meilinger Straße eingereicht, mit dem sich am kommenden Donnerstag der Gemeinderat befassen muss. Bereits für den heutigen Freitag haben die Gegner des Vorhabens unter der Überschrift 'Feneberg und Eco greifen wieder an' zu einer Versammlung aufgerufen. Sie beginnt um 19 Uhr im Pflegezentrum Alpenpark St. Vinzenz.

Wie Hauptamtsleiter Richard Nöß auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte, wird sich der Gemeinderat am kommenden Donnerstag in seiner um 20 Uhr beginnenden öffentlichen Sitzung zunächst erneut mit der Änderung des Bebauungsplans für das ehemalige TSV-Gelände beschäftigen, in den der Feneberg-Neubau aufgenommen werden soll. Sie entspricht der, die der Gemeinderat im Juli 2010 mit elf zu sieben Stimmen schon einmal beschlossen hatte. Sie war damals durch den Bürgerentscheid gestoppt worden. Sollte sie nun neuerlich beschlossen werden, steht gleich als nächster Tagesordnungspunkt das Vorhaben der Firma Eco Bau auf der Tagesordnung, dort einen Verbrauchermarkt zu errichten.

Projektgegner wieder aktiv

'Wir wollen uns darüber aussprechen und beraten, wie wir diese offensichtlich geplante Missachtung eines demokratischen Bürgerbegehrens verhindern können', heißt es im Aufruf der Gegner zum heutigen Treffen. Sie haben sich mittlerweile unter dem Namen 'unserpfronten' zusammengeschlossen. Unterzeichnet hat den Aufruf Heinz Brodmann, einer der Initiatoren des Bürgerentscheids, dem seiner Meinung nach Eco Bau, Feneberg und der Bürgermeister nun 'ein Schnippchen schlagen' wollen.

Hellhörig geworden waren die Projektgegner, als Bürgermeister Beppo Zeislmeier bei den jüngsten Seniorengesprächsrunden darauf verwiesen hatte, dass für den noch immer brachliegenden Teil des ehemaligen TSV-Geländes bindende Verträge vorliegen und Schadenersatzforderungen drohten. Der Bürgermeister selbst war bis gestern Abend für unsere Zeitung nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Geändert hat sich seit 2010, dass zwei Lebensmittelmärkte in Pfronten geschlossen haben: wie bereits damals angekündigt der Feneberg-Markt in Steinach sowie der Netto-Markt am Birkenweg. Dort hat sich Sport Manhard eingerichtet, das 2010 noch als Nachnutzer für den jetzigen Feneberg-Markt in Pfronten-Ried im Gespräch war.