'Was Du mir sagst, das vergesse ich. Was Du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was Du mich tun lässt, das verstehe ich.' Was schon Konfuzius wusste, stand nun Pate für ein landesweit einmaliges Projekt an der Volksschule Wiggensbach: Dort wurde gestern Bayerns erstes begehbares Geometrie-Klassenzimmer eröffnet.
Auf die Idee, so erinnert sich Rektor Josef Dietrich, seien er und einige seiner Lehrkräfte im Rahmen einer Fortbildung gekommen. Warum sollte man den Kindern nicht die Möglichkeit bieten, etwas im wahrsten Wortsinn begreifen zu können, anstatt sich dies nur immer theoretisch vorstellen zu müssen – und das Ganze auch noch jederzeit zugänglich in einem eigens eingerichteten Klassenzimmer. Durch die finanzielle Unterstützung der örtlichen Swoboda-Stiftung konnte die Idee schließlich in die Praxis umgesetzt werden. In einem Raum wurden begehbare zwei- und dreidimensionale Lernfelder geschaffen.
Dort geht es beispielsweise darum, auf spielerische Art und Weise räumliche Beziehungen zwischen einzelnen Objekten wie Würfeln herzustellen und so die räumliche Wahrnehmung zu schulen.
Thomas Kreuzer jedenfalls, der Staatssekretär im bayerischen Kultusministerium, war von der Idee – und Umsetzung – spontan angetan: 'Dieses begehbare Geometrielehrfeld ist ein Meilenstein auf dem Weg, Mathematik so zu präsentieren, dass sie Spaß macht.'