Vor 20 Jahren waren Angelika und Walter Schroth zum ersten Mal in Kenia im Urlaub. Doch als sie das Leid der Straßenkinder sahen, wollten sie nur noch eines: helfen. Zunächst übernahm das Ehepaar Patenschaften. Doch im Laufe der Zeit wurden die beiden eigenhändig tätig.
Jedes Jahr eine Reise
Inzwischen reisen sie einmal im Jahr nach Kenia (im Osten von Afrika) und unterstützen dort fünf Projekte und genausoviele Patenkinder. Eines davon hat seinen Uni-Abschluss geschafft. 'Mit nur 25 Euro im Monat konnten wir das ermöglichen', sagt der 60-jährige Walter Schroth, der mit seiner Frau in Seifriedsberg wohnt.
Ein Film von ihrem Freund Pastor Michael Nieswand, Direktor des Projekts Internationale Kindermission (ICM), den sie daheim zeigen, zeigt das Leben der Straßenkinder in Nakuru (im Osten von Kenia). Die meisten sind Waisen. Die Kinder sind nicht geduldet, betteln, stehlen und schnüffeln Kleber, um den Hunger zu betäuben. Sie wohnen auf Müllhaufen, da sie dort nicht verjagt werden.
'Wir haben sogar schon Kinder mit drei Jahren aus dem Gefängnis geholt, die gestohlen oder gebettelt haben', erzählt Walter Schroth. Laut seiner 59-jährigen Frau leben zurzeit etwa 60 000 Straßenkinder in Nakuru.
In ihrer Bäckerei in Oberstdorf sammeln sie von Kunden für ihre Projekte und überbringen das Geld persönlich. Vor wenigen Wochen übergaben sie bei ihrer letzten Reise 3000 Euro für den Kauf von Nahrungsmitteln. 2000 Euro davon stammten von den Bäckerei-Spenden. Dieses Jahr spendete das Ehepaar selbst rund 25 000 Euro. Damit fördern sie ein Kinderheim in Nakuru, ein Waisenhaus an der Küste Kenias, Projekte zum Schulausbau und gegen weibliche Beschneidung und übernehmen Patenschaften.
Eine Zukunftsperspektive
'Durch die Schulbildung im Heim wird den Kindern eine Zukunftsperspektive ermöglicht. Einige arbeiten jetzt zum Beispiel in der Computer-Branche', erklärt Walter Schroth. Auch würden die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Sie erhalten Nahrung, Kleidung und ein Bett. 'Wenn man die dankbaren Augen und Herzen sieht, ist das ergreifend und belohnend. Man weiß, man hat mit wenig Geld viel geholfen', sind sich beide einig.
Das Kinderheim in Nakuru betreibt sogar ein eigenes Radio, das weltweit zu empfangen ist. 'Mit wenig Geld kann ein Menschenleben verändert werden', ist sich Angelika Schroth sicher. Und das will das Ehepaar auch weiterhin tun.
Hilfe: Ein Spendenkonto wurde eingerichtet. Bankverbindung: Raiffeisenbank Oberallgäu Süd eG Konto-Nr.: 190535 BLZ: 73369920. Weitere Infos unter Telefon 08321/89081 oder per E-Mail unter der Adresse: holzofenbaeckerei-schroth.de