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Stuttgarter interessieren sich für Isnyer Glasturm - Immler tritt zurück

Konsequenzen

Stuttgarter interessieren sich für Isnyer Glasturm - Immler tritt zurück

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    Stuttgarter interessieren sich für Isnyer Glasturm - Immler tritt zurück
    Stuttgarter interessieren sich für Isnyer Glasturm - Immler tritt zurück Foto: Matthias Becker

    Vier Tage sind vergangen, seit der Bürgerentscheid in Isny das Schweizer Architekten Peter Zumthor erdachte Stadttor-Projekt mit einer 72-Prozent-Mehrheit zu Fall brachte. Ein Teil des Gemeinderats, der den Glasturm fast einstimmig befürwortet hatte, fragt sich angesichts des deutlichen Votums nach seiner Legitimation.

    Konsequenzen zog CDU-Fraktionsvorsitzender Karl Immler. Er will sein Mandat niederlegen. Gestern hat sich Architekt Zumthor erstmals geäußert. In einem Brief teilt er mit, dass in Stuttgart Interesse an seinem Glasturm bekundet worden sei. 'Im Moment überwiegt die Enttäuschung', beschreibt Peter Zumthor seine Stimmungslage nach der Ablehnung des Glasturms. 'Kulturprojekte in demokratischen Verfahren haben es schwer', stellt er fest. Dass sich die Isnyer mit seinem Entwurf eines 35 Meter hohen, aus Glasbausteinen gemauerten und auf drei Füßen stehenden Turms nicht anfreunden konnten, erklärt sich der Pitzker-Preisträger so: 'Vielen macht das Neue an sich Angst. Sie hätten lieber eine Fortschreibung des Bewährten.' Das sei auch eine Mentalitätssache, vermutet Zumthor. Die Allgäuer seien wie die Deutschschweizer: 'sehr pragmatisch'.

    'Ein Geschenk'

    Und dann die Frage der Finanzierung: 'Haben wirklich alle Isnyer Bürger verstanden, dass der Turm ein Geschenk gewesen wäre, dass sie dafür fast nichts hätten bezahlen müssen?'. Zumthor hatte zuletzt angedeutet, bereits mit wohlhabenden Leuten im Gespräch zu sein, die wesentliche Summen für das Stadttor ausgegeben hätten.

    Unter neuen Vorzeichen

    Wie geht es nun weiter in Isny? Die Stadtsanierung ist ein großes Thema. Mit ihr müssen sich die Verantwortlichen unter neuen Vorzeichen auseinander setzen. Der Wunsch des Bürgermeisters lautet: 'Ich hoffe, dass wir die jetzt entwickelte Diskussionskultur und den Schwung für diese Prozesse nutzen können.'

    Auch Architekt Zumthor versucht in seinem Brief an die Isnyer, eine optimistische Stimmung zu entwickeln. 'Die Initianten haben Kraft entwickelt, etwas ist entstanden, das kann man ihnen nicht mehr wegnehmen.' Kurz, nachdem er seinen Namen unter diese Sätze gesetzt hat, muss Zumthor eine gute Nachricht erhalten haben, die er prompt anhängte: Zwei Ingenieure aus Stuttgart, die den Isnyer Glasturm-Entwurf kennen, hätten ihr Interesse bekundet, ihn in die württembergische Landeshauptstadt zu holen. 'Sie wollen beginnen, entsprechende Gespräche zu führen'.

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