Der mächtige Stamm neigt sich, fällt und landet krachend auf der Augsburger Straße. Schon kreischen die Motorsägen, innerhalb kurzer Zeit wird der Baum zerlegt und abtransportiert. Voraussichtlich 13 bis 15 Bäume müssen an der Hauptverkehrsader, die derzeit saniert wird, gefällt werden. Das gefällt nicht jedem: 'Warum müssen die alles umhauen?', ärgert sich ein Radler, der die Szene beobachtet hat. Es handele sich um kaputte Bäume oder solche, von denen Gefahrenmomente ausgehen, sagt Bürgermeister Paul Iacob. Und er versichert: 'Für jeden gefällten Baum werden zwei neue gepflanzt.'
Eigentlich hat Iacob bei den Bäumen an der Augsburger Straße kein Mitspracherecht. Handelt es sich doch um eine Bundesstraße und die kompletten Arbeiten laufen unter Regie des Staatlichen Bauamtes in Kempten. Doch weiß der Bürgermeister, dass gerade in Füssen gefällte Bäume immer wieder kritische Äußerungen einiger Bürger hervorrufen. Er hatte deshalb einen Ortstermin mit dem Staatlichen Bauamt und Vertretern des Bund Naturschutz arrangiert, um festzulegen, welche Bäume denn nun entfernt werden müssen.
Laut Rathaus-Chef hat man kranke Bäume und solche, von denen Gefahrenmomente ausgehen, ausgewählt. Auf etwa 13 bis 15 kam man beim Ortstermin. Aus Sicht des Staatlichen Bauamtes wurden 'eigentlich viel zu wenige Bäume zur Fällung freigegeben', heißt es in einer Stellungnahme.
Denn etliche der jetzt noch vital aussehenden Bäume würden in den kommenden zehn bis 20 Jahren zum Pflegefall werden. Doch Iacob wollte keinen Kahlschlag und setzte sich mit seinem Wunsch durch. Für ihn wichtig: Im Herbst folgen zahlreiche Ersatzpflanzungen: Mindestens 30 Hochstämme sollen dann einen Platz an der Augsburger Straße finden. Besonderer Wert wird dabei auf einen nicht zu großen Wuchs, eine kompakte Krone sowie eine gute Eignung für den städtischen Straßenraum gelegt.