Zu viele 38-Tonner, zu wenig Bauplätze: Der zunehmende Schwerlastverkehr durch den Ort und der Mangel an Baugrundstücken bestimmten die Diskussion der Bürgerversammlung in Oberostendorf. 'Es werden immer mehr, die wegziehen', mahnte ein Bürger.
Für junge Oberostendorfer sei es nahezu unmöglich, in der Gemeinde zu bleiben, weil Mietwohnungen fehlten und keine Bauplätze mehr zu haben seien. Diesen Trend müsse die Gemeinde dringend stoppen. "Die Situation", gab Bürgermeister Karl Fischer zu, "ist nicht befriedigend". Sein Hinweis auf das Neubaugebiet im Ortsteil Lengenfeld - dort gibt es noch genügend Baugrundstücke - kam in Oberostendorf allerdings nicht gut an. Der jüngste Versuch, den Bauplatz-Mangel in Oberostendorf zu beheben, ging daneben: Die notwendigen Schallschutzmaßnahmen für die geplanten Häuser am Wangerweg hätten die Erschließungskosten explodieren lassen. Nun liebäugelt Fischer mit einer Fläche in der Nähe. Ob die Gemeinde das Areal erwerben kann, ist allerdings fraglich. Fischers Stellvertreter Helmut Holzheu bat alle Grundstücksbesitzer, die Gemeinde bei der Suche nach geeigneten Flächen zu unterstützen.
Auf Unterstützung ist die Gemeinde auch bei der Lösung der Verkehrsprobleme angewiesen. Der Wunsch vieler Oberostendorfer, den Schwerlastverkehr komplett vom Ort fernzuhalten, kann nur in Zusammenarbeit mit dem für die Kreisstraßen zuständigen Straßenbauamt Kempten in Erfüllung gehen. Beklagt werden nicht nur die zunehmende Zahl der Laster, sondern auch die Straßenschäden, die von den Brummis verursacht werden.
Weitere Themen bei der Bürgerversammlung:
-Tafel zur Information: Die Anregung eines Bürgers, in der Oberostendorfer Ortsmitte eine große Informationstafel aufzustellen, soll demnächst Thema im Gemeinderat werden.
-Zukunft des Schulhauses: 'Traurig' finden etliche Oberostendorfer den Zustand ihrer ehemaligen Schule. Das seit knapp drei Jahren leer stehende Schulhaus 'verfällt immer mehr'. Wie mehrfach berichtet, versucht die Gemeinde derzeit, das Gebäude zu verkaufen.
-Parkverbot: Nur mit einem Parkverbot lässt sich nach Meinung eines Bürgers die Verkehrssituation in der Kardinalstraße in den Griff bekommen. Vor allem im Bereich der Firma Geiger würden parkende Fahrzeuge am Straßenrand den Verkehrsfluss behindern.