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Das Fußball-Fieber steigt nur langsam - Von Euphorie ist Kempten derzeit weit entfernt

Frauen-WM

Das Fußball-Fieber steigt nur langsam - Von Euphorie ist Kempten derzeit weit entfernt

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    Das Fußball-Fieber steigt nur langsam - Von Euphorie ist Kempten derzeit weit entfernt
    Das Fußball-Fieber steigt nur langsam - Von Euphorie ist Kempten derzeit weit entfernt Foto: martina diemand

    Die Frage bringt die Jungs ins Schwitzen. "Äh eine heißt Regina oder so - glaub ich", sagt einer zögerlich. "Ach Quatsch, du meinst doch die Boxerin", kommentiert Dzenan, mit 16 Jahren der Älteste im Quartett. Die vier, die an diesem Nachmittag auf dem Jugendspielplatz am Hofgarten den Ball treten, grübeln angestrengt. Eine Spielerin aus der deutschen Fußballnationalmannschaft will ihnen trotzdem nicht einfallen.

    Noch fünfmal schlafen - dann ist Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Frauen-Fußballweltmeisterschaft, um genau zu sein - und das ist auch gleich der entscheidende Punkt: Denn von Euphorie ist Kempten derzeit weit entfernt - ganz anders als sonst bei den Fußball-Großereignissen der Männer. >, fragt da gar die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Blessing und wünscht sich vor allem eins: ein weibliches Sommermärchen 2011.

    Autokorso und ein riesiges Fußballfest in der Innenstadt - daran mag Sportamtsleiter Benno Glas derzeit aber nicht so recht glauben. Dabei, sagt er, habe der Mädchenfußball inzwischen >. Schließlich gebe es etwa in den Schulen immer mehr Fußballangebote für Mädels. Und beim SV 29 kickt das weibliche Geschlecht schon seit 1974.

    Nichtsdestotrotz will Glas auch beim Cambodunum-Cup ein Zeichen setzen und nächstes Jahr Frauen und Mädchen einbinden.

    Und welche Nationalspielerinnen fallen Glas beim Frauenfußball als Erstes ein? Da muss der Sportamtsleiter nicht lange überlegen: Simone Laudehr und Fatmire Bajramaj - >. Apropos Zuschauen: Wie sieht es diesmal eigentlich mit dem gemeinsamen Frauen-Fußballerlebnis - neudeutsch: Public Viewing - in Kempten aus? Großveranstaltungen sind derzeit nicht angekündigt - und auch nur in einzelnen Kneipen (zum Beispiel Times und Stift-Biergarten) sollen die Frauen-Kicks gezeigt werden.

    >, heißt es dagegen beispielsweise aus dem Bayerischen Hof, wo sonst stets die WM- und EM-Spiele der Männer zu sehen sind.

    Und wie sieht es mit den Fanartikeln aus? Da gibt es inzwischen mehrere Geschäfte, die schwarz-rot-goldenes Fußballzubehör ins Sortiment genommen haben. Wenngleich die Ständer oft deutlich kleiner ausgefallen sind als zu Männer-WM-Zeiten.

    Jessica Hecker ist bei Galeria-Kaufhof fündig geworden. >, sagt sie und sucht nach der richtigen Größe. Zwar spielt die 19-Jährige im Verein Hand- und nicht Fußball, privat jedoch kickt sie gerne hin und wieder.

    >, fragt derweil Mutter Bernadette, die an einem Ständer T-Shirts mit Schwarz-Rot-Gold-Aufdruck und Rückennummern durchsieht. Tochter Jessica nickt und erzählt, dass ihre Mutter und sie die Spiele der Frauen-WM auf jeden Fall ansehen werden. Da sind sie einer Meinung mit Galeria-Mitarbeiter Kerem Kalyoncu. >

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