Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat Corona-Drittimpfungen für einige Risikopatienten empfohlen. Die STIKO spricht sich demnach für abgestufte Auffrischungsimpfungen für Menschen mit Immundefekten oder Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma, aus. Eine Empfehlung nach Altersgruppen gibt das Gremium derzeit noch nicht.
Empfehlung könnte noch angepasst werden
Der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe zu der Entscheidung: "Wir haben die Sichtung aller wissenschaftlichen Daten zur Frage der Auffrischungsimpfungen für bestimmte Risikogruppen abgeschlossen und als Kommission eine Empfehlung beschlossen". Allerdings kann die Stiko-Empfehlung auch noch angepasst werden. STIKO-Mitglied Fred Zepp erklärte dazu, die STIKO werde mit Unterstützung des Robert-Koch-Instituts prüfen, wie häufig und wie ausgeprägt Covid-19-Erkrankungen aktuell in höheren Altersgruppen auftreten. "Sollte sich herausstellen, dass es ab einem bestimmten Alter gehäuft zu Impfdurchbrüchen kommt, könnte es auch zu einer allgemeinen Impfempfehlung etwa ab 60, 70 oder 80 Jahren kommen", sagte Zepp den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
EMA prüft Antrag für Drittimpfung
Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft zur Zeit einen Antrag der Impfhersteller Pfizer und Biontech für eine dritte Impfung gegen das Coronavirus. Die Impfhersteller hatten einen Antrag für eine Drittimpfung mindestens sechs Monate nach Verabreichung der zweiten Dosis für über 16-Jährige gestellt. Die EMA will Anfang Oktober darüber entscheiden. Neben Deutschland bieten weitere Länder bereits die dritte Impfdosis an, allerdings vorerst nur für Patienten mit einem besonders geschwächten Immunsystem.