IAEA und Polizei suchen: 2,5 Tonnen Uran in Libyen verschwunden - Caesium-Behälter in Thailand weg

16. März 2023 09:39 Uhr von Redaktion all-in.de
Die IAEA meldet 2,5 Tonnen fehlendes Uranerz-Konzentrat in Libyen. Auch in Thailand ist ein Behälter mit radioaktiven Material verloren gegangen. Dabei handelt es sich um Caesium-137.
Die IAEA meldet 2,5 Tonnen fehlendes Uranerz-Konzentrat in Libyen. Auch in Thailand ist ein Behälter mit radioaktiven Material verloren gegangen. Dabei handelt es sich um Caesium-137.
picture alliance/dpa/AP | Heinz-Peter Bader

In Libyen sind 2,5 Tonnen Uran aus einer Lagerstätte verschwunden. Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) meldeten den Vorfall. Auch in Thailand wird derzeit nach einem Behälter mit radioaktivem Material gesucht.

Wie die Deutsche Nachrichten-Agentur (dpa) berichtet, soll es sich bei dem in Libyen verschwundenen radioaktivem Material um Uranerz-Konzentrat handeln. Mitarbeiter der IAEA hatten bei einer Kontrolle der Lagerstätte festgestellt, dass sich insgesamt zehn Fässer mit dem Konzentrat nicht mehr am vorgesehenen Ort befanden. Der Gouverneursrat der IAEA sei über den Vorfall informiert. Uranerz-Konzentrat ist schwach radioaktiv. Für eine Nutzung in Atomkraftwerken oder zur Herstellung von Atomwaffen müsse das Material in komplexen technischen Anlagen weiterverarbeitet werden, berichtet die dpa weiter. 

In Libyen herrscht seit 2014 erneut ein Bürgerkrieg und damit Chaos und politische Instabilität. Bis 2003 hatte das Land mit einem geheimen Programm an der Entwicklung von Atomwaffen geforscht und unter dem Ex-Machhaber Muammar al-Gaddafi über 2.000 Tonnen Uranerz-Konzentrat importiert.

Auch radioaktives Material in Thailand vermisst

In Thailand ist ein Behälter mit radioaktivem Caesium-137 verloren gegegangen. Laut dpa handelt es sich um einen 25 Kilogramm schweren Behälter aus einem Dampfkraftwerk in der Provinz Prachin Buri. Vermutlich fehle der Stahlzylinder bereits sei Ende Februar. Die thailändische Polizei sei jedoch erst am vergangenen Freitag über den Vorfall informiert worden. 

 

Für Hinweise zum Auffinden des Caesium-137-Behälters sei eine Belohnung von umgerechnet 1.400 Euro ausgesetzt. Zunächst hatten die Behörden einen Diebstahl vermutet, nun geht man davon aus, dass der Behälter bei einem Transport verloren gegangen ist. Unter anderem durchsuchten Behörden auch Schrotthändler in der betreffenden Region. Zudem sei ein Spezialteam zur Überwachung von Krankheitsfällen durch radioaktive Substanzen eingerichtet worden, meldet die dpa weiter. Caesium-137 wird unter anderem in industriellen Messgeräten verwendet.

Ähnlicher Fall in Westaustralien

Ende Januar war in in Westaustralien eine Kapsel mit radioaktivem Material bei einem Transport zu einem Depot von einem Lastwagen gefallen. Im Anschluss suchten Experten tagelang nach dem Behälter. Dieser war ebenfalls mit Caesium-137 gefüllt und wurde schließlich am Straßenrand gefunden. 

 

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