Auf der Suche nach besonders günstigen Schnäppchen fallen Kunden immer wieder auf Fake-Shops herein, warnt die Polizei. Das kann auch schnell mal in den Tagen rund um den "Black Friday" passieren, wenn Einzelhändler kurz vor Weihnachten mit teilweise großen Rabattaktionen die Kunden zum Geldausgeben animieren wollen.
Fake Shops sind nur schwer von seriösen Anbietern zu unterscheiden
Auf den ersten Blick sind Fake-Shops nur schwer von seriösen Online-Unternehmen zu unterscheiden. Diese bittere Erfahrung machten vor wenigen Tagen zwei Frauen aus Niederbayern. Eine 53-jährige Frau aus der Gemeinde Aldersbach im Landkreis Passau folgte einem Werbelink, der ihr zugeschickt worden war, und bestellte vermeintlich günstige Markenschuhe. Nachdem sie die Daten ihrer Kreditkarte eingegeben hatte, wurde ein mittlerer dreistelliger Geldbetrag von ihrem Konto abgebucht. Doch die Schuhe wurden nicht geliefert.
Ähnlich erging es kurz vorher einer Frau aus Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn in Niederbayern). Über einen Online-Shop kaufte sie einen Räucherofen für ihren Garten. Nachdem sie den Ofen schon bezahlt hatte, recherchierte sie im Internet nach dem Shop - und stellte fest, dass es sich um einen Fake-Shop handelte.
Polizei warnt vor Fake-Shops im Internet - Die Masche
Die Polizei warnt deshalb davor, vorschnell Dinge im Internet zu bestellen und dafür Kreditkartendaten einzugeben oder die Ware im Voraus zu bezahlen. Denn Fakeshops täuschen echte und tatsächlich existierenden Webseiten vor. Mit Abbildungen von Produkten, den dazugehörigen Informationen, allgemeinen Geschäftsbedingungen und einem gefälschten Impressum sind Fake-Shops auf den ersten Blick nur schwer als solche zu erkennen. Ist ein Kunde in die „Falle gegangen“, sind die Betrüger am Zug. Entweder liefern sie minderwertige Ware zu deutlich überhöhten Preisen oder sie lassen sich "die Ware" im Voraus bezahlen und liefern dann erst gar nicht.
So könnt Ihr Fake-Shops erkennen
Nach Angaben des Verbraucherportals Baden-Württemberg gibt es aber doch ein paar Anhaltspunkte, die Kunden stutzig machen sollten. Diese können darauf hindeuten, dass man es vielleicht nicht mit einem seriösen Anbieter zu tun hat:

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- Das Impressum:
- Bei vielen Fake-Shops fehlt das Impressun. Das muss die Adresse des Unternehmens, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse sowie einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer enthalten.
- Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB):
- Fehlen die AGB oder sind diese in schlechtem Deutsch verfasst, ist das ein deutliches Erkennungszeichen für einen Fake-Shop.
- Dubioser Domainname:
- Oft besitzen Fake-Shops einen Domainnamen, der zuvor bereits eine andere Firma oder Institution genutzt hat. Dadurch kann es vorkommen, dass manche Fake-Shops den Namen eines inzwischen geschlossenen Handwerksbetriebs oder Restaurants haben. Wenn beispielsweise ein Fliesenleger plötzlich Markenschuhe zum Schnäppchenpreis anbietet, dann könnte das ein Indiz für einen Fake-Shop sein.
- Zahlung per Vorkasse:
- Oft bieten Fake-Shops nur Zahlung per Vorkasse an. Zwar lassen immer mehr Fake-Shops ihre Kunden zu Beginn der Bestellung aus verschiedenen Zahlungsweisen auswählen. Beim letzten Bestellschritt bieten sie aber nur noch Vorkasse, wie eine Überweisung, als einziges Zahlungsmittel an. Und das ist risikoreich, weil der Fake-Shop das Geld einbehalten kann. Wer per Lastschrift oder Kreditkarte zahlt, kann das Geld zurückholen oder der Kreditkartenabrechnung widersprechen.
- Gefälschtes Gütesiegel:
- Einige Fake-Shops geben auf ihrer Seite gefälschte Gütesiegel an. Ob das Siegel echt ist, lässt sich auf der Seite des Siegelanbieters herausfinden. Dort sind alle Firmen gelistet, die über das Zertifikat verfügen. Umgekehrt ist ein fehlendes Gütesiegel aber kein Hinweis darauf, dass es sich um einen unseriösen Online-Shop handelt.
- Übertrieben gute Kundenbewertungen:
- Gibt es keine oder nur überaus gute Bewertungen, kann dies auch ein Indiz für einen Fake-Shop sein.
Polizei gibt Tipps für sicheres Online-Shopping
Darüber hinaus gibt die Polizei Tipps, damit Online-Shopping nicht in einer bösen Überraschung endet:
- Keine Spontankäufe:
- Bevor Ihr ein Produkt in den Warenkorb eines Online-Shops legt, solltet Ihr seinen Preis mit den Angeboten anderer Anbieter sowie der Händler vor Ort vergleichen. Denn Betrüger locken ihre Opfer mit besonders niedrigen Preisen, vor allem bei stark gefragten Produkten wie beispielsweise Smartphones. Wenn der Preis also zu schön ist, um wahr zu sein, ist er es oft auch nicht.
- Informiert Euch:
- Gebt den Namen des Online-Shops in eine Suchmaschine ein. Dadurch könnt Ihr erfahren, ob andere Kunden schon schlechte Erfahrungen mit dem Shop gemacht haben und müsst Euch nicht auf die Versprechungen der Shop-Betreiber verlassen. In vielen Selbsthilfeforen erfahrt Ihr ebenfalls, ob der jeweilige Online-Händler unseriöse Geschäftspraktiken anwendet.
- Wählt sichere Zahlungswege:
- Der Kauf auf Rechnung kann vor Betrug durch Fake-Shops schützen. Überweisungen können allenfalls kurzfristig rückgängig gemacht werden. Beim Lastschriftverfahren können Abbuchungen noch nach einigen Tagen storniert werden. Nutzt beim Onlinekauf keine Zahlungsdienste wie Western Union oder paysafecard.
- Kein Einkauf bei Zweifeln:
- Wenn Ihr euch unsicher seid, ob ein Shop seriös ist, lasst die Finger von dem Einkauf. Ihr solltet nur beim Händler Eures Vertrauens einkaufen.