Protest gegen Klimapolitik der Ampel: "Letzte Generation" übergießt Denkmal im Berliner Regierungsbezirk mit Öl

4. März 2023 11:52 Uhr von dpa
Klimaschutz-Aktivisten
Klimaaktivisten der «Letzten Generation» beschmieren und plakatieren gläserne Grundgesetz-Skulptur am Bundestag.
Sven Kaeuler

Aus Protest gegen die Klimapolitik der Ampel haben Aktivisten der "Letzten Generation" die Skulptur "Grundgesetz 49" an der Seepromenade in Berlin mit Öl beschmiert. Die Skulptur besteht aus 19 großen, gravierten Glasscheiben und steht unweit des Bundestages.

Die Gruppe "Letzte Generation" teilte am Samstag mit, mehrere ihrer Unterstützer hätten die Glasskulptur "Grundgesetz 49" vor dem Jakob-Kaiser-Haus "in Erdöl getränkt". Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte dazu, die Gedenkstätte sei beschmiert oder übergossen worden, womit, sei noch nicht klar. Die Polizei habe dort sechs Personen angetroffen, die zur Gruppe "Letzte Generation" gehörten. Deren Personalien seien festgestellt worden, gegebenenfalls würden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Zuvor hatten mehrere Berliner Medien darüber berichtet.

In der Mitteilung erklärte eine Sprecherin der Gruppe zum Hintergrund der Aktion: "Erdöl verfeuern oder Grundrechte schützen? Im Jahr 2023 geht nur eines von beidem." Der Protest der Klimaschutz-Aktivisten richtete sich an die Bundesregierung: "Wir rasen weiterhin auf die 1,5-Grad-Grenze zu, dahinter lauern die Kipppunkte des Klimas: Die Arktis schmilzt ab. Der Golfstrom kommt zum Erliegen. Der Amazonasregenwald stirbt", kritisieren die Klimaschutz-Aktivisten. "Die Regierung ist vor der Verfassung in der Pflicht, unsere Lebensgrundlagen und Freiheit zu schützen. Die Regierung kommt ihrer Pflicht nicht nach."

Skulptur zeigt 19 Artikel des Grundgesetzes

Zu der Glasskulptur "Grundgesetz 49" an der Spreepromenade gehören 19 jeweils rund drei Meter hohe Glasscheiben. Darin sind die 19 Grundrechtsartikel des Grundgesetzes mit Laser eingraviert.

Im Februar hatten Klimaschutz-Demonstranten der Gruppe einen kleineren Baum vor dem Kanzleramt in Berlin gefällt.

Gruppe "Letzte Generation" ist seit etwa einem Jahr aktiv

Die Gruppe "Letzte Generation" war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin entstanden und fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Seit Anfang 2022 blockiert sie immer wieder Autobahnausfahrten und andere Straßen in vielen Städten, einen Schwerpunkt bildet Berlin.