Dröhnende Motoren wiesen dem Besucher schon von Weitem den Weg zur Veranstaltung des MC Germaringen auf dem Schumpenhof zwischen Untergermaringen und Westendorf. Doch dem unbedarften Zuschauer werden wohl Bedenken gekommen sein, als er die Vehikel sah: Motorräder mit nur einem Rad und Kufen dahinter, statt Reifen blanke Hinterradfelgen – in einem Fall sogar gezackt. Doch es war keineswegs ein Scherzwettbewerb zum Treppenfahren, sondern der 1. Allgäu Cup im Unimoto. Aber den meisten Besuchern war das klar: Mitglieder von vielen Motorradvereinen aus der Region wie aus Eggenthal und Irsee, Kempten oder Marktoberdorf, dazu noch Freunde des Motorsports – einige Hundert Leute goutierten den seltsamen Spaß. Denn die 24 Fahrer aus Frankreich und der Schweiz, Hamburg oder Dresden und natürlich aus dem Allgäu sollten ein maximal 2,43 Meter langes Gefährt auf dem Hinterrad und den Kufen dahinter über rund 30 Meter für einen gültigen Versuch steuern.
Dafür mussten sie aber erstens ihr meist selbst gebautes Vehikel zum Laufen bringen und es zweitens vorne in die Luft lupfen, um losstarten zu können.
Bei den erfolgreichen Versuchen sah das dementsprechend aus: Unter lautem Röhren und meterweise Dreck hinter sich schleudernd setzten sich die Gefährte in Bewegung, auf denen der Fahrer trotz leichter Pendelbewegungen versuchte, die Spur zu halten.
Den Allgäuer Lokalmatadoren erging es dabei ganz unterschiedlich: Georgio Buchs, einerseits Mitveranstalter vom MC Germaringen, andererseits bayerischer Unimoto-Meister in der 750-ccm-Klasse vom Stöttwanger Team 'Desaster', brachte keinen gültigen Versuch zustande. 'Das lief einfach nur schlecht', schimpfte er.
Dafür wurde Manfred Mayer aus Pforzen vom Mauerstettener 'Schump’n Team' auf seinem 'Ackerbullen' Dritter in der Wertung, die der Schweizer Willi Vogel in 2,88 Sekunden gewann.

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In den kleineren Klassen räumten die 'Schump’n' aber ab: Eva Weber siegte mit dem 'Schump’n' (400 ccm) in ihrer persönlichen Bestzeit von 3,22 Sekunden vor zwei Hamburgern. Damit darf sich die Vizeweltmeisterin und Europameisterin nun auch Allgäuer Meisterin nennen.
Ihr Kollege, Europameister Rudi Stang, wurde auf dem 'Kleinen Feigling' mit 4,71 Sekunden ebenfalls Erster (200 ccm).
Zudem sorgte dort Jens Schilling aus dem Mauerstettener Team mit seinem dritten Platz für zwei Besonderheiten: Der Haldenwanger ist erst 14 Jahre alt und stand für die ökologische Komponente der Veranstaltung ein, denn er fuhr auf einem Elektromotorrad.
'Pogo' gibt Gas
In der offenen Klasse siegte der langjährige Weltmeister 'Pogo' aus der Schweiz in 2,66 Sekunden. Die Ergebnisse bewiesen: Je mehr Kubik, desto schneller waren die Teilnehmer – wenn sie denn ins Ziel kamen.
'Für uns war das ein erfolgreiches Wochenende', meinte 'Schump’n'-Manager Ralf Döring. Zumal der MCG sowohl für eine optimale Strecke und gutes Wetter als auch für eine nette Party danach gesorgt hatte.