'Bei uns kam alles Negative zusammen', resümierte Joachim Koch, Trainer des ECDC Memmingen am Tag danach. Sonntagabend hatten seine Indians gegen den EV Lindau eine 2:12 (0:2/0:5/2:5)-Klatsche kassiert und dem Heimpublikum eine herbe Enttäuschung bereitet. Die Terminierung dieses Vorbereitungsspiel war sicher nicht optimal, absolvierten die Indians doch am Wochenende ein Trainingslager, das ihnen in der abendlichen Partie merklich in den Knochen steckte. "Vier Trainingseinheiten und ein Spiel innerhalb von 48 Stunden, das war vielleicht doch zu viel", erklärte Memmingens Coach. Verletzungsbedingt fehlten Kerber und Schirrmacher, Martin Hoffmann spielte mit Nasenbeinbruch - und Neuzugang Itan Chavira in nagelneuen Schlittschuhen, mit denen er überhaupt nicht zurechtkam.
Man dürfe der Partie keine zu große Bedeutung beimessen, meinte "Jogi" Koch, "immerhin haben wir zuletzt gegen Füssen eine anständige Leistung gebracht". Gleichwohl sei die herbe Niederlage für den einen oder anderen in seinem Team womöglich ein heilsamer Schock gewesen.
"Keine echte Standortbestimmung"
Eine echte Standortbestimmung vermochten auch die Islanders in der ungleichen Partie nicht zu erkennen. Zu schwer seien die Beine der Allgäuer nach einem intensiven Trainingslager gewesen, analysierte man auf Lindauer Seite. Ihr sportlicher Leiter Bernd Wucher meinte nach der Schlusssirene: "Bei uns lief es einfach wie am Schnürchen. Fast jeder Schuss hat gesessen und alles fiel sehr leicht. Bei den Indians klappte gar nichts. Wir werden sicher beim Rückspiel in zwei Wochen ein anderes Memmingen erleben."
Das Spielgeschehen vor 450 Zuschauern entwickelte sich nach den beiden Treffern im ersten Drittel durch Timo Krohnfoth (12.) und Zdenek Cech (19.) in eine Richtung. Nach 40 Minuten stand es bereits 7:0 für Lindau nach Toren des Ex-Memmingers Nikolas Oppenberger (26., 36.), Zdenek Chech (29.), James Nagle (34.) und Timo Krohnfoth (38.). "Die Indians waren einfach platt", resümierte Lindaus Zweiter Vorsitzender Peter Riedmüller, der auch im letzten Drittel seine Islanders weiter im Vorwärtsgang bewundern konnte.
"Acht Gegentore", so schätzt ECDC-Trainer Koch, "gehen auf das Trainingslager". Ausdrücklichen Respekt zollte der Indians-Coach den in Komplettbesetzung angetretenen Lindauern: "Die haben wie eine gute Oberliga-Mannschaft gespielt."