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Felix Petermann und Jochen Reimer über das drohende Aus des EHC München in der DEL

Eishockey

Felix Petermann und Jochen Reimer über das drohende Aus des EHC München in der DEL

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    Felix Petermann und Jochen Reimer über das drohende Aus des EHC München in der DEL
    Felix Petermann und Jochen Reimer über das drohende Aus des EHC München in der DEL Foto: wick

    Im Münchner Profi-Eishockey gehen wieder einmal die Lichter aus. Sollte nicht noch ein Wunder geschehen, wird die DEL-Lizenz des EHC wohl nach Schwenningen verkauft. Betroffen davon sind auch Verteidiger Felix Petermann (28/Füssen) und Torhüter Jochen Reimer (26/Kaufbeuren). Reimer fliegt heute zur WM nach Schweden, wo er für den Fernsehsender Sport 1 tätig ist. Gegenüber unserer Zeitung äußern sich die beiden Allgäuer zum Münchner Aus.

    Felix Petermann: 'Es ist schwierig, einen Schuldigen auszumachen. Allerdings ist die Darstellung, dass der Verein nur die Hand aufhält und ohne Gegenleistung Geld will, Schwachsinn. Als Sponsor, eventuell sogar als Namensgeber erhält der Geldgeber einen relevanten Gegenwert an Bekanntheit und Imagegewinn. Grundsätzlich ist es aber sehr schwer, so kurzfristig Geld im Eishockey aufzutreiben. Ich begreife einfach nicht, warum große Firmen nicht einen kleinen Teil ihres Riesenbudgets ins Eishockey stecken wollen. Aber diese Probleme haben in der Fußballstadt München auch andere Vereine. Dass den Münchnern Eishockey nicht egal ist, zeigen die Zuschauerzahlen und auch die Reaktionen in diesen Tagen. Insgesamt sind die Chancen auf einen Fortbestand des EHC in der DEL aber minimal. Für mich persönlich ist das schön langsam zermürbend, nach der Pleite in Frankfurt schon wieder den Verein wegen wirtschaftlicher Gründe wechseln zu müssen.

    Hinzu kommt, dass ich in München studiere, meine Freundin hier Lehrerin ist. Sollte die Lizenz verkauft werden, egal wohin, habe ich einen gültigen Vertrag beim Käufer, also zum Beispiel Schwenningen. Eigentlich möchte ich nach meiner aktiven Laufbahn dem Eishockey erhalten bleiben. Die Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren gemacht habe, lassen mich daran aber zweifeln.'

    Jochen Reimer: 'Die Enttäuschung ist groß. Es ist noch nicht zu 100 Prozent endgültig, aber die Hoffnung ist eigentlich weg. Es ist unbegreiflich, dass in so einer Stadt Eishockey einfach nicht funktioniert. München ist und bleibt wohl auf ewig eine Fußballstadt. Dem Eishockey fehlt hier einfach auch die Lobby. Es wird wohl erst funktionieren, wenn sich Uli Hoeneß, wie beim Basketball, auch dort engagiert.

    Ich habe in den letzten Wochen auch meine Unterstützung angeboten, aber als Spieler kann man da nicht viel machen. Dabei hatte der EHC gute Ansätze und steht auch so gut da, wie nie zuvor. So wie es aussieht, werde ich mich bald nach einem neuen Arbeitgeber umschauen müssen. Ich habe selber noch nicht mit anderen Vereinen gesprochen, aber mein Agent.'

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