Das Warten hat ein Ende: Die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft startet am Montag (10.30 Uhr deutscher Zeit) in die Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Zum Auftakt geht es für die Elf von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gegen WM-Neuling Marokko. Spielort ist das Rectangular Stadium in Melbourne.
Voss-Tecklenburg machte vor dem ersten Spiel klar: "Wir haben die Erwartungen geschürt. Wir wollen um Titel mitspielen." Dazu wolle sie mit ihrer Mannschaft "hoffentlich wiederholen, was uns bei der EM ausgezeichnet hat". Was das war? "Aggressiv, intensiv und attraktiv." Außerdem einen "mutigen, selbstbewussten, aktiven Fußball" zu spielen.
Frauen-Fußballweltmeisterschaft: DFB-Trainerin: "Wollen Menschen mitnehmen"
Und mit diesem Personal soll der Auftakt gegen Marokko (10.30 Uhr deutscher Zeit, ZDF live) gelingen:
- Tor: Merle Frohms
- Abwehr: Felicitas Rauch, Sara Däbritz, Kathrin Hendrich, Svenja Huth
- Mittelfeld: Sara Doorsoun-Khajeh, Lina Magull, Melanie Leupolz
- Angriff: Klara Bühl, Alexandra Popp, Jule Brand
Nebst der sportlichen Mission wolle Voss-Tecklenburg auch "wie im letzten Jahr, die Menschen mitnehmen, emotionalisieren". Und dabei auch Werte vermitteln.
Die Erwartungshaltung und auch die Aufmerksamkeit gegenüber der DFB-Elf bei dieser Weltmeisterschaft sind deutlich höher als noch 2019 in Frankreich - Voss-Tecklenburg war erst ein halbes Jahr im Amt. Damals siegte die deutsche Mannschaft im Auftaktspiel nur mühsam mit 1:0 gegen China. Ähnlich könnte es sich am Montag gegen die Nordafrikanerinnen gestalten. "Wir erwarten einen sehr hartnäckigen Gegner, der alles auf dem Platz lassen wird", sagte die Trainerin auf der Pressekonferenz.
Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist kein Selbstläufer
Ein erstes Indiz auf die schwierigen Aufgaben bei der WM gaben die Auftaktspiele anderer großer Fußballerinnen-Nationen: Die amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA erkämpften sich ein 3:0 gegen Vietnam, die Europameisterinnen aus England konnten nur mühsam ein 1:0 gegen Haiti über die Ziellinie bringen und der Weltranglistendritte Schweden tat sich gegen Südafrika schwer (2:1).
"Wenn man den Auftakt dieser WM gesehen hat, trifft genau das ein, was wir gesagt haben: Die ganze Welt im Frauenfußball ist enger zusammengerückt." Eine Frauen-Fußballweltmeisterschaft sei jetzt eine deutlich größere Herausforderung "als vor 20, 30 Jahren, als ich noch spielen durfte". Dennoch sei ein Sieg gegen die auf Fifa-Weltranglistenplatz 72 stehenden Marokkanerinnen eine Pflichtaufgabe. Zumal die anderen beiden Gruppengegnerinnen aus Kolumbien und aus Südkorea noch schwierigere Aufgaben werden dürften.