von Dieter Grimmer |PassauNach exakt drei Stunden, 14 Minuten und einer Sekunde Spielzeit hat Füssen am Freitag das erste Saisonspiel im Passauer Nebel mit 5:6 (1:1, 2:4, 2:0) nach Penaltyschießen gewonnen - trotz personeller Probleme. Denn vor der Abfahrt nach Passau jagte eine Hiobsbotschaft die andere: Zuerst hatte Neuzugang Ricky Helmbrecht einen Verkehrsunfall, dann Michael Maaßen. Beide mussten ins Krankenhaus. Neben Kapitän Florian Bindl fielen zwei weitere wichtige Spieler für das Auftaktspiel bei den Black Hawks Passau aus. Maaßen und Helmbrecht waren nach ihren Unfällen bereits am Samstag wieder im Training und wollten gestern gegen Landsberg spielen, heißt es.
Immer wieder "freier Lauf"
Im Passauer Stadion spielten nicht nur die beiden Teams, sondern auch der Nebel eine entscheidende Rolle. Immer wieder ordnete der Hauptschiedsrichter "freien Lauf" an, um den dichter werdenden Nebel zu vertreiben. Ein konzentriertes Spielen war nicht möglich, das Geschehen beruhte oft auf Zufall. Und die Zuschauer sahen gar ob der angelaufenen Plexischeiben mitunter recht wenig vom Eisgeschehen. Anfangs waren die Füssener tonangebend, doch das erste Tor gelang den Gastgebern. Die zweite Strafzeit gegen Passau nutzte Christian Krötz (Doug Orr) per Schlagschuss von der Blauen zum unhaltbaren Ausgleich.
Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag. Eine Strafzeit für Füssen nutzte Marc Desloges bereits nach wenigen Sekunden zum Führungstreffer der Gastgeber. Aber bereits drei Minuten später war Ruslan Bezshchasnyy (Markus Vaitl, Andrej Naumann) ebenfalls in Überzahl mit einem unhaltbaren Schuss zum Ausgleich erfolgreich. Die Gangart der Passauer wurde härter und nach einem rüden Foul an Vaitl nutzte Verteidiger Armin Wurm (Björn Friedl, Christian Krötz) die ausnahmsweise freie Sicht zum Führungstreffer für Füssen. Dann war es zum dritten Mal ein Verteidiger, der traf: Sebastian Eickmann (Matthias Ziegler, Doug Orr) überlistete das Abwehrbollwerk der Black Hawks. Eine Strafzeit gegen Prantl kam den Passauern mit dem 3:4 durch Feistl gelegen. Füssen vergab dann zwei Überzahlspiele.
Dann unterbrach Hauptschiedsrichter Hatz die Partie, schickte beide Mannschaften zur vorgezogenen Drittelpause in die Kabinen mit der Aufforderung an die Gastgeber, Abhilfe gegen den Nebel zu schaffen. Er wollte sogar das Spiel abbrechen, doch nach einigem Hin und Her wurde das zweite Drittel zu Ende gespielt, wobei Passau mächtig Druck machte und die Füssener kurzfristig in Verlegenheit brachte. Doch eineinhalb Minuten vor Ende des Drittels erlöste Doug Orr (S. Eickmann, Tyler Dittmer) seine Mannschaft mit dem vermeintlich sicheren 3:5 Pausenstand.
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Im letzten Drittel konnte auch der mittlerweile eingetroffene "Nebelventilator" keine Klarheit auf dem Eis verschaffen. Die Gastgeber witterten Morgenluft und machten noch mehr Druck, speziell als gegen Füssen gleich drei Hinausstellungen kurz hintereinander erfolgten: Vogl wurde frenetisch beim 5:5-Ausgleich in der 53. Minute gefeiert. Nunmehr wollte es Füssen wissen, kam auch zuhauf zu Chancen, doch nun wuchs der gegnerische Torwart über sich hinaus.
In der Verlängerung hatten die Füssener genug Chancen, die Partie vorzeitig zu gewinnen, doch es sollte nicht sein. Passau wähnte sich schon als Sieger, als dem Team zum Ende der Verlängerung ein Tor gelang - doch trotz heftiger Proteste wertete der Hauptschiedsrichter den Treffer nicht. Das anschließende Penalty Schießen zehrte an den Nerven, bis Orr für Füssen verwandelte und Zellhuber den Schuss von Passau hielt.