Regionalliga: Aufhören, ja oder nein? Matthias Bader vom FC Memmingen steht vor Entscheidung

7. März 2014 15:56 Uhr von Allgäuer Zeitung
Sven Leifer

Matthias Bader vom Fußball-Regionalligisten FC Memmingen gerät in diesen Tage immer wieder ins Grübeln. Er muss sich entscheiden: Hängt er noch ein Jahr in seiner fußballerischen Heimat dran oder eben nicht?

Nach seinem langjährigen Abwehrkollegen Harald Holzapfel ist der 29-Jährige augenblicklich einer der Dienstältesten und hat über 200 Einsätze in Regionalliga und Bayernliga auf dem Buckel.

Mit dem Gedanken aufzuhören hat der Innenverteidiger bereits vor einem Jahr gespielt, als er nach einer schweren Darm-Operation noch einmal zurückkam: "Da wurde mir bewusst, dass es Wichtigeres als Fußball im Leben gibt'. Aber er hat weitergemacht, 'weil man Negatives auch schnell wieder verdrängt'. Dennoch: Freundin, Familie, Beruf und fünfmal die Woche nach dem Job auf dem Fußballplatz stehen – das alles unter einen Hut zu kriegen, ist im leicht fortgeschrittenen Fußballalter nicht immer leicht, zumal Bader nach eigener Aussage ein Mensch ist, 'wo’s privat auch stimmen muss'.

Auf dem hohen Niveau noch ein, zwei Jahre weiterzuspielen traut er sich durchaus zu und weiß, dass die junge Memminger Mannschaft auch erfahrene Kräfte wie ihn und Holzapfel braucht. Andererseits hat der Oberthingauer die (zumindest vorerst) größten Erfolge der Vereinsgeschichte mitgefeiert: Bayernliga-Meisterschaft, zwei Jahre in der Regionalliga Süd in großen Stadien und gegen namhafte Clubs gefightet. Jetzt gilt es in der Regionalliga Bayern zu bestehen. 'Eine bessere Bayernliga', wie Bader sagt.

Damit meint er aber nicht das sportliche Niveau, sondern das Drumherum: 'Der Sportpark Heimstetten ist schon was anderes als das Stadion in Wiesbaden'. In Wiesbaden hatten die Memminger zu Regionalliga-Süd-Zeiten gewonnen, in Heimstetten zuletzt verloren. Damit es kein Fehlstart nach der Winterpause wird, sollte der FCM am Samstag (14 Uhr) beim TSV 1860 München II nicht leer ausgehen.

Dabei dürfen Bader & Co. nach der Sanierung im traditionsreichen Grünwalder Stadion auflaufen: 'Allein das sollte für alle Ansporn sein'. Er selbst hofft, dass es 'ein heißer Tanz wird', dass er und seine Kameraden dem amtierenden Meister ernsthaft Paroli bieten können. Die 'Junglöwen' haben nämlich schon mal angekündigt, bis Saisonende kein Spiel mehr verlieren zu wollen. Ein Vorhaben, das die Allgäuer wiederum durchkreuzen wollen. 'Leicht wird’s nicht' sagt Bader und wird noch einmal nachdenklich: 'Ich glaube, ich habe selbst im Grünwalder Stadion noch nie gewonnen'. Vergangene Saison wurde zwar der FC Bayern München II bezwungen – aber das war im Ausweichquartier in Heimstetten.